Mir ist bewusst, dass die Umstrukturierungen nicht nur im Erzbischöflichen Generalvikariat, sondern auch in den Pastoralen Räumen vor Ort ein Nährboden für Ängste und Unsicherheiten und vielleicht auch für unklare Verantwortlichkeiten sind. Aber dennoch fordert das Zukunftsbild unmissverständlich eine Kultur des Dienens. Jesus selbst hat uns dies mit seinem Beispiel vorgelebt. Zugegeben, eine Haltung des Dienens scheint in heutiger Zeit etwas aus der Mode gekommen zu sein – jemandem „zu Diensten zu sein“ erfreut sich in einer individualistisch geprägten Gesellschaft vermutlich nicht der größten Popularität.
Denken vom Anderen her
In der Wirtschaft hingegen gilt heute als verbürgt, dass der Weg zum Erfolg nur über Dienstleistungs- und Kundenorientierung führt, also über ein Handeln im Sinne der Person, an die sich eine Dienstleistung richtet. Das Wohl und die Bedürfnisse der Kunden stehen im Zentrum des Handelns. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen. Ich möchte ergänzen: Empathie ist gefragt, ein Denken vom Gegenüber her.
Eine solche Haltung ist von unserem Verständnis des Dienens zumindest grundsätzlich nicht so weit entfernt. Auch unser Zukunftsbild fordert eine „möglichst freundliche und interessierte Begegnung mit den Menschen“ – im Kontakt mit unseren „Kundinnen und Kunden“, die unsere Dienstleistungen als Kirche anfragen, aber auch im kollegialen Umgang miteinander. Das Zukunftsbild beschreibt grundlegende Haltungen, die eine gute Zusammenarbeit im Erzbistum Paderborn ermöglichen sollen. Es lohnt sich also, dafür auf die zentralen Aussagen des Zukunftsbildes zu blicken und das eigene Verhalten daran zu überprüfen.