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Phoenixsee in Dortmund© Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Ein Richtungswechsel in der Pastoral

Im Online-Forum in der Reihe „Kultur im Wandel“ berichtet das Pastoralteam aus St. Clara in Dortmund-Hörde von der Weiterentwicklung ihrer Pfarrei. Sie erleben bessere Stimmung im Pastoralverbund und viel positive Rückmeldungen.

Wie kann sich eine bestehende Gemeinde weiterentwickeln? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Online-Forum in der Reihe „Kultur im Wandel“ des Bildungs- und Tagungshauses Liborianum Ende November. Andrea Keinath vom Labor E des Erzbistums Paderborn führte durch den Abend und begrüßte als Referenten Pfarrer Matthias Boensmann. Der Geistliche leitet den Pastoralen Raum am Dortmunder Phoenixsee, die Pfarrei St. Clara Dortmund-Hörde. Er berichtete über verschiedene Entwicklungsansätze, die er gemeinsam mit seinem Pastoralteam in den vergangenen Jahren umgesetzt hat.

Wenn Gott sein Haus saniert

Auslöser für den Richtungswechsel sei laut Boensmann der 10-Punkte-Plan „Wenn Gott sein Haus saniert“ des kanadischen Priesters James Mallon gewesen. Dieser habe dem Pastoral-Team als Inspiration gedient. Mallon empfiehlt darin, sich zunächst einige Punkte aus dem Plan herauszusuchen und diese Schritt für Schritt in den Gemeinden umzusetzen. „Wir haben uns für eine gelebte Willkommenskultur, das Angebot von Glaubenskursen sowie eine lebendigere Musik und lebendigere Predigten entschieden“, berichtete Boensmann. Schon nach kurzer Zeit habe man gemerkt, dass sich die Stimmung innerhalb des Pastoralverbundes zum Besseren verändert habe. „Besonders ermutigend sind für uns die Zusprüche gewesen, mit unserem Vorhaben auf einem guten Weg zu sein“, sagte er. Ein solches Feedback sei außerordentlich wichtig. Denn bei aller gut gemeinten Veränderung müsse immer an erster Stelle stehen, dass sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Gemeinden wohlfühlten und ihren Aufgaben gerne nachkämen.

Familienkirche

Der Fokus in der Weiterentwicklung von St. Clara-Hörde liegt konkret auf vier zentralen Schwerpunktbereichen. Gemeindereferentin Elisabeth Conrads aus dem Pastoralteam stellte mit der Familienkirche einen dieser Schwerpunkte vor. „Die Familienkirche möchte Familien einen Raum geben, in dem sie sich gegenseitig kennenlernen, Gott erleben und gemeinsam im Glauben wachsen können“, so Conrads. „Sie möchte Familien dort abholen, wo sie stehen.“ Dabei sei es ein langfristiges Ziel, eine Kirche familiengerecht umzubauen, so dass die Familienkirche auch räumlich ein Ort der Begegnung werden kann. Dazu lädt das Organisationsteam um Elisabeth Conrads einmal monatlich zu einem Gottesdienst ein, in dem Familien unter sich sind und gemeinsam den Glauben feiern. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Angebote, die sich explizit an Familien richten. Beispiel ist das Vater-Kind-Zelten, das sich im Sommer großer Beliebtheit erfreut hat.

Geistliches Zentrum

Mit dem Geistlichen Zentrum stellte Pfarrer Matthias Boensmann den zweiten Schwerpunkt im Rahmen des Weiterentwicklungsprojekts vor. Neben lebendigeren Gottesdiensten mit moderner Musik liegt ein zentraler Fokus auf dem Angebot von Glaubenskursen wie dem bekannten Alpha-Kurs. „Wir beginnen den Kursabend in der Regel mit einem gemeinsamen Essen, dem die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema und ein anschließender Austausch darüber folgt“, berichtet Boensmann. Danach bestehe die Möglichkeit zu Segnung und Gebet. Aus dem Alpha-Kurs erwuchs die Idee zum Tankstellen-Sonntag, einem Angebot, das einmal im Monat stattfinde. Der Tankstellen-Sonntag habe folgende Ablauf: lebendiger Gottesdienst mit Predigt zu dem Thema des Sonntags (z.B. Kommen wir in den Himmel? – Nahtoderfahrungen und christlicher Glaube). Dann Mittagessen, organisiert durch das Team „Geistliches Zentrum“. Im Anschluss folgt ein Impulsvortrag der Referentin oder des Referenten. Am Ende der Veranstaltung können einzelne Seelsorge oder persönliches Gebet für sich in Anspruch nehmen. Für Kinderbetreuung ist gesorgt.

City-Pastoral und Jugendkonzept

Ein dritter Schwerpunkt in St. Clara liegt auf der City-Pastoral. „Wir möchten damit versuchen, mehr in der Stadt sichtbar zu sein und aktiv auf Menschen zuzugehen“, erklärte Matthias Boensmann. Das Team hatte die Idee, die Kirche als Escape-Room erlebbar zu machen. Pastor Christof Graf aus dem Pastoralteam berichtete, ein Ziel sei es, Glaubensthemen im Raum Kirche neu zu entdecken und erlebbar zu machen.

Darüber hinaus ist die spirituelle Jugendarbeit stärker in den Fokus gerückt. Dazu hat das Pastoralteam ein Konzept entwickelt, in dem Jugendliche den Glauben vor allem durch Gleichaltrige erfahren können. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass es Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegenüber Menschen des gleichen Alters leichter fällt, sich zu öffnen und über das zu sprechen, was sie bewegt“, sagt der Pfarrer. Gleichzeitig bildeten die Glaubenskurse für junge Menschen auch die Firmvorbereitung.

Zum Pastoralen Raum St. Clara-Hörde zählen aktuell sieben Gemeinden, die sich am Weiterentwicklungsprojekt beteiligen. „Natürlich stößt man auf Widerstand“, weiß Elisabeth Conrads zu berichten, aber insgesamt sei man auf einem sehr guten Weg. Dies zeige das Feedback, das man erhalte.

Reihe „Kultur im Wandel“

Die Online-Reihe „Kultur im Wandel“ möchte interessierte Menschen in den Austausch bringen und Anregungen zur Umsetzung im eigenen Umfeld bieten.

Das nächste Online-Forum findet am 11. Dezember 2023 von 19 bis 20 Uhr statt. Der Abend steht unter dem Titel:  Immobilienstrategie des Erzbistums Paderborn – Aktueller Sachstand, Wissenswertes & Lernerfahrungen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Herzliche Einladung!

Ein Beitrag von:
freie Mitarbeiterin

Anna Petri

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