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Das Zukunftsbild Frucht bringen lassen

Blog-Beitrag von Generalvikar Alfons Hardt

„Unser täglich Brot gib uns heute“ – diese Bitte formulieren wir immer wieder im Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, dem Vater unser. Vielleicht sprechen wir diese Worte mal mehr, mal weniger bewusst aus und machen uns deshalb gar nicht immer klar, wie grundlegend sie unser ganzes Dasein berühren. Das Erntedankfest, das wir an diesem Wochenende feiern, rückt die Bitte nach dem täglichen Brot besonders in den Fokus. Es ist ein wichtiges Fest – auch im Hinblick auf unser Zukunftsbild.

Sie alle kennen die wunderschönen, farbenfrohen und liebevollen Arrangements, die am Erntedankfest in den Kirchen zu bewundern sind: Die Früchte der Erde werden hier vor den Altar gebracht – von goldenen Kornähren über rote Äpfel bis hin zu leuchtend-orangenen Kürbissen. Dazu gehört auch die Tradition der Erntekronen, die vielfach gepflegt wird. Wir danken Gott damit für die gute Ernte des Jahres, für das, was seine Schöpfung hervorgebracht hat – und damit natürlich auch für die Schöpfung selbst. Denn eine gute Ernte ist keinesfalls selbstverständlich: Zu wenig Regen oder Sonne oder auch zu viel von beidem oder sonstige Wettereinflüsse können eine Ernte im wahrsten Sinne des Wortes „verhageln“.

Eine gute Aussaat am Anfang ist entscheidend

Der Begriff der Ernte ist für mich ein besonders schöner Begriff, da er für viele Bilder stehen kann: Man kann Lob oder auch Kritik ernten, Eltern können beispielsweise eine gute Saat bei ihren Kindern aussäen und damit im Idealfall eine gute Ernte einfahren – je nach Perspektive natürlich. Auch bei einem großen Projekt ist eine gute Aussaat zu Beginn entscheidend, um die Chancen auf eine reiche Ernte zu erhöhen. Wie auch in der Landwirtschaft kann die situative Wetterlage bisweilen nicht mitspielen und die Ernte gefährden. Aber umso mehr Anlass besteht  zum aufrichtigen Dank, wenn bei allen Mühen um die Bestellung des Feldes dennoch eine gute Ernte herauskommt.

Ein großes Feld zu bestellen

Liegt da der Vergleich mit unserem Zukunftsbild nicht auf der Hand? Mit der Perspektive 2014 und der Veröffentlichung des Zukunftsbildes haben wir die Saat ausgebracht – eine gute Saat in der aufrichtigen Überzeugung, unser Erzbistum auf einen guten Weg in die Zukunft zu führen. Es wetterfest und fit für die sich verändernden Rahmenbedingungen zu machen. Nach fünf Jahren Zukunftsbild erleben wir, dass dieser Weg nicht immer einfach war und ist, dass vielleicht manche Ungleichzeitigkeiten ihn überschatten. Unsere Erzdiözese ist ein großes Feld, das es zu bestellen gilt. Und der Boden ist nicht an jeder Stelle gleich – Gott sei Dank, möchte ich in diesem Fall sagen, denn das macht seine Vielfalt aus.

Auf guten Boden säen

Aber die Saat ist ausgesät. Es ist an uns allen, daraus eine gute Ernte werden zu lassen. Lassen wir uns durch das Gleichnis vom Sämann im Markus-Evangelium inspirieren. Dort heißt es: „Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, sechzigfach und hundertfach.“ (Mk 4,20) Hören wir auf das Wort Gottes und lassen es in uns Frucht bringen. Lassen wir es nicht auf felsigen Boden fallen, sondern seien wir verwurzelt im gemeinsamen Glauben. Lassen wir es nicht in die Dornen fallen und lassen wir es nicht zu, nur in Sorgen zu verharren.

Lassen Sie uns in dieser Haltung gemeinsam auch das Zukunftsbild aufnehmen und damit reiche Frucht bringen. So werden wir allen Anlass haben, für die Ernte Dank zu sagen.

Ihr Generalvikar Alfons Hardt

Das Erntedankfest zählt zur festen Tradition der Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn. Sehen Sie in unserer Galerie nur einige Impressionen, wie farbenfroh und liebevoll die Altäre in den Kirchen zu Erntedank geschmückt werden:

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