In der Einleitung von „Instrumentum Laboris“ heißt es, dass der Missbrauch in vielen Weltregionen zu einer tiefen Vertrauenskrise der Kirche geführt hat und eine „offene Wunde“ (S.6) sei. Deutlich wird der Wille, solche Taten künftig unmöglich zu machen: „Neben der Bitte um Vergebung, die sie den Opfern und Überlebenden für das von ihr verursachte Leid schuldig ist, muss die Kirche sich verstärkt und intensiver für Umkehr und Reformen einsetzen, um zu verhindern, dass sich ähnliche Situationen in Zukunft wiederholen.“ (S. 6)
Auch die Arbeitsblätter greifen die Thematik auf, was zeigt, dass Missbrauch und seine Bekämpfung Gegenstand der Beratungen sein werden. Mit Hinweis auf Rückmeldungen aus der Weltkirche wird festgestellt, dass Gerechtigkeit für die Opfer und Überlebenden aller Formen von Missbrauch wesentlich für eine authentische Kirche ist (S.32).
Zu der Frage, wie sich das Weiheamt in seinem Verhältnis zu den Taufämtern besser zur Geltung bringen lässt, gibt es ebenfalls ein Arbeitsblatt. Auch hier wird der Missbrauch zum Thema gemacht. Gefragt wird zum Beispiel: „Inwiefern können eine stärker in einer missionarisch-synodalen Sichtweise der Kirche verwurzelte Auffassung von Weiheamt und Ausbildung von Kandidaten zu der Verpflichtung beitragen, das erneute Auftreten von sexuellem Missbrauch und Missbrauch anderer Art zu verhindern?“ (S. 53) Auch das Thema Klerikalismus wird in diesem Zusammenhang angesprochen. (S. 58)
Eine weitere Arbeitsblatt-Frage lautet: Welche Strukturen können entwickelt werden, um eine auf die Sendung ausgerichtete, synodale Kirche zu festigen? (S.63) Dieses Strukturen, so das Arbeitsblatt, müssen durch Mitverantwortung und Transparenz geprägt sein, und auch hier erfolgt ein Verweis auf den oft unangemessenen Umgang mit Missbrauchsfällen (S.63), der eben nicht transparent und von Verantwortung geprägt war. Eine synodale Perspektive, so die Hoffnung, könne dazu beitragen „eine Kultur der Prävention aller Arten von Missbrauch zu schaffen“. (S. 65)
Weiterlesen: S. 6, Nr.4; S. 13, Nr. 23; S. 32, B1.2e und Nr. 5; S. 49, B2.3 Nr. 3b; S. 52, B 2.4e; S. 53, B 2.4, Nr.10; S. 65, Frage 7; S. 58, B 3.1e; S. 63, B 3.3c; S. 65, B 3.3, Nr. 7