logocontainer-upper
Wir-Portal
logocontainer-lower

“Im Dialog mit den Gläubigen bleiben”

Pastoralverbund Attendorn nutzt digitale Möglichkeiten in der Corona-Krise.

Best Practice Pastoral: Pastoralverbund Attendorn nutzt digitale Möglichkeiten in der Corona-Krise

„Die Digitalisierung ist auch eine Chance in der Corona-Krise. Ich bin sehr froh, dass wir die Möglichkeiten haben und so auch die junge Generation gut ansprechen können“, freut sich Pfarrer Andreas Neuser, dass die unterschiedlichen Audio- und Videoproduktionen im Pastoralverbund Attendorn Anklang finden. Das Echo aus der Gemeinde ist positiv, dem Pastoralteam macht es zugleich Freude, diese neue Herausforderung anzunehmen.

Unter pvcasts.attendorn-katholisch.de findet sich das neue Angebot des PV Attendorn wie die „Attendorner Impulse“ oder auch die musikalischen Veröffentlichungen von Kirchenmusiker Martin Nyqvist. Neu ist nun der Kommunionunterricht online, kurz „komm!“ und der Audiopodcast zur Firmvorbereitung „eXPect“.

„Wie erreichen wir unsere Zielgruppen? Diese Frage stellte sich uns, nachdem die Corona-Maßnahmen in Kraft getreten waren“, erinnert sich Gemeindereferent Alexander Müller. Gottesdienste mussten ausfallen, der Pfarrbrief wurde erst einmal eingestellt. „Wir haben unterschiedliche Formate überlegt und sind schließlich bei YouTube gelandet, um eine neue Kommunikationsform zu testen“, so Müller weiter. Wichtig sei es dem Pastoralteam Attendorn gewesen, einen Dialog mit den Gläubigen aufzubauen und keine einseitige Plattform zu errichten.

“Attendorner Impuls”

Mit dem „Attendorner Impuls“ startete der Pastoralverbund in die neue Technik. Eine Übertragung der Gottesdienste via Streaming war ein weiterer Schritt. Kirchenmusiker Martin Nyqvist spielte zudem Orgelmusik ein, wobei er sich der Idee der Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn anschloss: In Zeiten von Corona wird Musik zur Inspiration und Trost umso wichtiger, deshalb teilen Kirchenmusiker der Diözese Werke und Aufführungen (siehe auch: www.kirchenmusik-erzbistum-paderborn.de).

Podcasts für Kommunionkinder und Firmlinge

Der nächste Gedanke im Attendorner „Digital Team“ galt den Kommunionkindern und Firmlingen. „Da waren die Eltern sehr interessiert“, freute sich das Team um Alexander Müller über das Feedback. Zwei Videos pro Woche folgten nun als Angebot. Nur die Firmbewerber tun sich mit dem Medium „Podcast“ noch etwas schwer. Es mache auch Spaß, die Videos zu drehen. Und neue Aufgaben würden zur persönlichen Leidenschaft. So hat Vikar Sascha Heinrich sein Talent entdeckt, Filme mit der entsprechenden Software selbst zu schneiden. Und Pastor Thomas Choinski hat sich zum Kameramann mit dem richtigen Blick entwickelt. Auch Gemeindemitglieder, denen der Glaube wichtig ist, stellen sich zur Verfügung,  probieren Neues aus oder übernehmen zusätzliche Herausforderungen.

Gute technische Ausstattung

Die Medien-Plattform des Pastoralverbund Attendorn basiert auf WordPress, unterstützt mit der Software Podlove. Dazu wurden angeschafft: Mischpult, mehrere Mikrofontypen und auch ein am Hemdskragen tragbares so genanntes Lavalier-Mikro.

Alexander Müller zieht ein erstes Resümee: „Natürlich könnten die Rückläufe hier und da noch besser sein. Tagen Gremien, findet ein Austausch schneller und direkter statt.“ In ein paar Wochen starten schon die Sommerferien. Dann erwartet Müller auch neue Trends. An der Begeisterung des Attendorner Teams lässt sich absehen, dass hier ein neues Feld entdeckt wurde, um Zielgruppen zu halten oder gar neue zu erschließen – auch dann, wenn die Pandemie zu Ende sein sollte.

Was macht einen guten Podcast aus?

Redaktion:

Warum ist ein Podcast überhaupt und besonders in der Krisenzeit ein starkes Medium?

Markus Tirok:

Podcast ist bis vor kurzem ja noch ein sehr unterschätztes Medium gewesen. Man könnte sagen, dass es eher ein Randgruppen-Dasein geführt hat, weil sich viele Leute aber unter Podcasts auch noch gar nichts vorstellen konnten. Und das hat sich durch die Pandemie-Krise natürlich schlagartig geändert. Dank dem NDR und dem Virologen Christian Drosten, denen ist es ja durch den gemeinsamen täglichen Podcast “Corona-Virus-Update” gelungen, das Medium Podcast und auch den Umgang sehr bekannt zu machen. Jede Folge wird ja mittlerweile über einen Millionen Mal abgerufen und erreicht damit eine sehr sehr große Reichweite. An diesem Erfolg des NDR-Podcast können wir eigentlich sehr gut und genau ableiten, warum gerade in der Krise ein Podcast so ein starkes Medium sein kann. Denn was benötigen wir Menschen in der Krise? Wir benötigen doch Vertrauen, Nähe und Verlässlichkeit. Und genau das, können wir mit einem Podcast erreichen. (mehr im Audio).

Redaktion:

Welche drei Faktoren sollte ein guter Podcast beeinhalten?

Markus Tirok:

Ich denke, es gibt drei Faktoren, die ein guter Podcast beinhalten sollte.  Erstens natürlich ein ganz hervorragender Sound, denn beim Podcast handelt es sich um ein rein auditives Medium. Das heißt die Qualität des Sounds muss einfach sehr gut sein, da wir sonst eine Ansprache oder eine Episode als sehr anstrengend und stressig empfinden und sie abschalten würden. Ich denke, der Podcast muss seinen Job einfach gut machen. Also: wofür tritt er an, was will er denn erreichen. Will er motivierten, unterhalten oder informieren? Und er muss auch nahbar sein: Hier sind Persönlichkeiten gefragt, die auf eine natürliche Art und Weise, die Ansprache an mich finden. (mehr im Audio).

Redaktion:

Was darf ein Podcast auf keinen Fall oder auf keinen Fall sein?

Markus Tirok:

Diese Frage kann man umdrehen: Der Podcast darf nicht an der Zielgruppe vorbei sprechen. Das heißt: wir müssen unsere Zielgruppe so gut kennen, dass wir die relevanten Themen ansprechen und sie auf die richtige Art und Weise ansprechen. Und er darf nicht unprofessionell produziert sein (mehr im Audio).

Markus Tirok ist TV-Moderator und Event-Moderator mit einer großer Leidenschaft für Menschen und Kommunikation. Er lehrt als Dozent an deutschen Medien-Akademien und begleitet seit vielen Jahren Führungspersönlichenkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Medien als Medientrainer, als Präsentationstrainer und als Moderations-Coach. Seine Leidenschaft gehört dem Podcast. Die “Interviewhelden” heißt u.a. eine Podcast-Serie von ihm.

Markus Tirok Podcast

Weitere Einträge

Foto: Shutterstock / Keep Smiling Photography

News Verschiedene Möglichkeiten anbieten, um Bibel besser kennenzulernen

Astrid Fichtner-Wienhues zur neuen Diözesanleiterin des Katholischen Bibelwerks für das Erzbistum Paderborn ernannt
© Lena Jordan / Erzbistum Paderborn
Das Erzbistum Paderborn begrüßt über 40 neue Mitarbeitende bei dem erstmals stattgefundenen Willkommenstag.

News Ein Tag für die Neuen

Über 40 neue Mitarbeitende willkommen geheißen
© Deutsche Bischofskonferenz
Weihbischof Josef Holtkotte und Generalvikar Dr. Michael Bredeck reisten mit der Pastoralkommission der deutschen Bischofskonferenz in die Niederlande

News Christliche Gemeinschaften in den Niederlanden als Lernfeld betrachten

Studienreise der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz gibt Einblicke in kirchliche Transformationsprozesse
Kontakt
| |
generalvikariat@erzbistum-paderborn.de
+49 (0)5251 125-0
Barrierefreiheit