Zu den konkreten Dingen, die jetzt im Erzbistum München und Freising erörtert werden, können wir uns im Erzbistum Paderborn nicht äußern. Aber Fragen werden uns als Kirche zu Recht gestellt. Auf viele dieser Fragen haben wir derzeit noch keine Antwort. Die kirchliche Lehre ist eine Grundlage unserer weltkirchlichen Gemeinschaft, die wir nicht mit einem Handstreich einfach wegwischen können. Dennoch: Schon jetzt gibt es in unserer Kirche ein aufrichtiges Ringen um viele Themen – aus diesem Grund gehen wir gemeinsam den Synodalen Weg. Unverrückbares Fundament dieses Ringens und unseres Christ-Seins ist die Frohe Botschaft. Und eines steht fest: Im Licht des Evangeliums darf es keinen Missbrauch von Schutzbefohlenen und keine Diskriminierung von Menschen geben.
Es braucht deutliche Zeichen
Alle Menschen sind in der Kirche willkommen, ganz gleich mit welcher sexuellen Orientierung sie leben und lieben. Eine Seelsorge, deren Maßstab das Evangelium ist, darf niemanden missbrauchen und ausschließen. Im Kern geht es ohne Ausnahme um die Liebe Gottes und um seine Beziehung zu Mensch und Schöpfung. Kirche muss für alle da sein. Opfer sexuellen Missbrauchs, aber auch queere Menschen haben in der Vergangenheit in Gesellschaft und Kirche viel Leid erfahren und nicht die bedingungslose Wertschätzung gespürt, die jedem Menschen als Geschöpf Gottes zusteht. Kirche hat an der Seite aller Menschen zu stehen und dazu beizutragen, dass erfahrenes Unrecht und Leid überwunden werden. Es braucht deutliche Zeichen, dass Kirche eine lebendige und vielfältig ausgestaltete Glaubensgemeinschaft ist und es in ihr aus dem Glauben heraus weder einen Missbrauch noch eine Diskriminierung menschlichen Lebens gibt und geben darf.