Keine Frage: Politische Entscheidungen über das Öffnen oder Nicht-Öffnen, über Homeschooling oder Wechselunterricht in den Schulen sind – wie alle politischen Entscheidungen in dieser Krise – schwer und verantwortungsvoll. Dabei geht es im Hinblick auf die Schulen um weitaus mehr als um die Frage, ob es zumutbar ist, den ganzen Tag eine Maske im Unterricht zu tragen.
Generation Corona?
Es geht um die wichtigen sozialen Kontakte zu Freunden und Klassenkameraden, die Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung prägen. Es geht um ganz reale Nöte, ob junge Menschen ihren angestrebten Schulabschluss ablegen und damit ihre Zukunft gestalten können – um eben keine mittlerweile schon so oft zitierte „Generation Corona“ zu werden.
Gerade erst hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft den Vorstoß gemacht, die Abiturprüfungen in diesem Jahr gegebenenfalls ausfallen zu lassen. Sicher darf über diesen Vorschlag angesichts der aktuellen Lage nachgedacht werden. Er macht schmerzhaft deutlich: Auch in unserer hochentwickelten Gesellschaft ist Bildung derzeit nicht nur eingeschränkt, sondern zumindest temporär gefährdet – durch eine Pandemie, die sich wohl keiner mit einem derartig umfassenden gesamtgesellschaftlichen Ausmaß vorstellen konnte.
Bildung ist ein hohes Gut, traditionell auch für die Kirche. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts kümmerten sich die Augustiner Chorfrauen um die Mädchenbildung in Paderborn. Auch heute ist Bildung der Kirche viel wert: Die 2019 gestartete Grundschule St. Michael auf dem Campus der Schulen St. Michael in Paderborn ist die bisher jüngste Schule in Trägerschaft des Erzbistums. Um die neue Schule sowie eine neue Sporthalle und ein Musikforum für alle drei Michael-Schulen zu bauen, hat das Erzbistum 25 Millionen Euro investiert.