Wir haben Zeit zum Gestalten
Wie können im Zeichen der Corona-Pandemie Weihnachtsgottesdienste gefeiert werden? Volle Kirchenbänke und eine Gemeinde, die das „O du fröhliche“ mit Inbrunst intoniert, wird es in unseren Gotteshäusern im Jahr 2020 nicht geben. Die meisten Kirchen im Erzbistum wurden gebaut, als man sich über Mindestabstände oder zirkulierende Aerosole keine Gedanken machen musste. Heute sind solche Gedanken durch die aktuelle Krise unumgänglich. Das stellt die Gemeinden momentan vor große Herausforderungen. Denn die Menschen wollen Weihnachten und damit die Menschwerdung Gottes feiern. Sie wollen in Gemeinschaft den besonderen „Geist der Weihnacht“ spüren.
Blicken wir zurück: Bei der Feier des Osterfestes befanden wir uns mitten im Lockdown. Schnelles Reagieren ging damals über aktives Agieren. Ostern ist zwar nicht ausgefallen, aber Gottesdienste mussten ohne Gemeinde gefeiert werden. Nicht wenige fühlten sich vermutlich „überrollt“. Auch jetzt, drei Monate vor Weihnachten, ist längst nicht alles, wie es einmal war. Aber wir konnten aus Erfahrungen lernen. Und wir haben jetzt noch Zeit, um abgewogen nachzudenken und zu planen. Damit haben wir einen Gestaltungsspielraum, um den Menschen auch in dieser schwierigen Zeit ein Weihnachtsfest zu ermöglichen, das sie sich wünschen und das sie erwarten – wenn auch in anderer Form.