Für viele Menschen ist die lange Pilger- beziehungsweise Wallfahrtsreise oder auch nur ein kurzer Besuch bei der Gottesmutter eine Möglichkeit, um Hilfe in schwierigen Zeiten zu suchen. Die Gläubigen sehen sie oft als Beschützerin und Fürsprecherin an, sie legen ihre Sorgen und Nöte vor der Gottesmutter ab. Wir nennen es: „das Päckchen beziehungsweise die Last des Rucksacks“ für eine kurze Zeit ablegen zu können.
Für viele Pilgerreisende, die zur Gottesmutter nach Werl kommen, ist dies ein spirituelle Erfahrung. Sie setzen sich auf diese Weise mit dem Glauben stark in Verbindung, weil Pilgern bei Wind und Wetter eine Form der körperlichen und spirituellen Grenzerfahrung ist und ihnen dabei helfen kann, die Beziehung zu Gott zu vertiefen.
Der Pilgerweg ist für Menschen aber auch eine Art Erleichterung von Stress und Sorgen im täglichen Leben. Er macht den Kopf frei und lenkt den Fokus auf das Wesentliche. Viele, die ich hier in Werl auf dem ostwestfälischen Jakobsweg erlebe, möchten ihr Leben neu ausrichten und sind auf der Suche nach dem Mehr, nach dem Plus im Leben.