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© Erzbistum Paderborn / Besim Mazhiqi

So blicken die Teilnehmer des Zukunftskonvents in die Zukunft

Neun Stimmen zur Zukunft - gesammelt beim Zukunftskonvent des Erzbistums Paderborn in der Wallfahrtsstadt Werl

Rund 800 hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierte sind in Werl zum Zukunftskonvent des Erzbistums Paderborn zusammengekommen. Gemeinsam mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz pilgerten sie unter dem Leitwort „Wollt auch ihr gehen?“ (Joh 6,67) zum Gnadenbild der Gottesmutter.

Wir haben neun Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, wie für sie die Zukunft der katholischen Kirche aussieht, ob positiv oder negativ, was sie sich wünschen oder erhoffen. Hier finden Sie die Antworten:

Konrad Beckmann, Leiter des Ursulinengymnasiums in Werl, 51 Jahre

Wenn ich an die Zukunft der katholischen Kirche denke, bin ich nicht sehr optimistisch. Oft bin ich bei Angeboten der Jüngste. Früher war Kirche noch eine Anlaufstelle, ein Treffpunkt, wo man sich traf, das ist heute anders.

Aber gerade deshalb bin ich froh, an einer katholischen Schule zu arbeiten, weil wir hier die Chance haben, ein positives Glaubensbild zu vermitteln. Kirche, das sind wir alle und wir sollten uns mehr zutrauen, die Menschen dort aufsuchen, wo sie sind, und Berührungspunkte ablegen. Denn ich bin überzeugt, dass der Glaube für uns alle eine gute Kraftquelle sein kann.

Florian Reddeker, Vikar in St. Johannes Baptist Neheim und Voßwinkel, 31 Jahre

Für die Zukunft der katholischen Kirche wünsche ich mir, dass wir eine starke Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Ziel sind, vereint in einer Vision. Und diese Vision ist für mich Jesus. Er führt die Welt und die Kirche. Im Moment sehe ich diese gemeinsame Vision nicht, und ohne Vision gibt es für mich keine Zukunft.

Ich wünsche mir, dass der Wandel in der katholischen Kirche schneller geht, er geht mir zu langsam, wir kommen nicht hinterher, um noch adäquat reagieren zu können. Die Zeit läuft uns davon. Aber ich schaue trotzdem positiv in die Zukunft, weil ich weiß, es wird schon werden, der Herr wird uns führen und es wird weitergehen. Zuversicht ist ein besserer Ratgeber als Zweifel.

Jana Runte, Mitglied im Gesamtpfarrgemeinderat Hövelhof, 28 Jahre

Für mich ist die Zukunft eine Herausforderung, aber eine, an der wir im Hier und Jetzt arbeiten sollten, anstatt in der Vergangenheit zu schwelgen oder uns vorzustellen, was sein könnte, aber noch nicht ist. Ich mache mir keine Sorgen darüber, wie es einmal sein wird, obwohl ich weiß, dass wir weniger werden. Aber die, die dann noch da sind, werden es ernst meinen und für ihren Glauben, für ihre Überzeugungen einstehen.

Ich bin in den Wandel der katholischen Kirche hineingeboren, ich trauere nicht dem nach, was einmal war, der „guten alten Zeit“. Ich blicke positiv in die Zukunft und bin sicher, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern werden.

Karl-Hans Köhle, Dechant des Dekanates Siegen, 60 Jahre

Ich blicke mit biblischer Zuversicht in die Zukunft der katholischen Kirche und vertraue auf die Zusage, die Jesus Christus schon Petrus gegeben hat: Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen. Wir sind schon durch so viele Höhen und Tiefen gegangen und die katholische Kirche steht immer noch. Das allein ist für mich ein Gottesbeweis.

Ich weiß, dass viele mit der Kirche ringen und sich schwertun, aber Tage wie heute, an denen sich Hunderte von Menschen auf den Weg machen, ermutigen mich ungemein. Wir sind als Kirche gemeinsam unterwegs und es wird Brücken geben, die uns in die Zukunft führen.

Christina Bolte, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Warburg, 46 Jahre

In der Bibel heißt es: „Siehe da, das Zelt Gottes bei den Menschen!“ Diese Worte symbolisieren für mich den Blick in die Zukunft der katholischen Kirche. Ich sehe ein Bild vor mir, in dem wir unterwegs sind und immer wieder Halt machen, um zu „zelten“, innezuhalten, uns inspirieren zu lassen, aufzutanken. Und die, die diesen Weg mitgehen, sind die Richtigen. Denn Glaube funktioniert nicht alleine, Glaube ist Gemeinschaft.

Und deshalb werde ich selbst nicht müde, immer wieder einzuladen, mitzukommen, Freud und Leid zu teilen. Der Glaube gibt Kraft und Halt, er gibt Antworten auf vieles, aber er lässt auch Raum für Zweifel. Wenn wir diese Erfahrungen miteinander teilen, tragen wir einander.

Ulla Funke, Leiterin des ambulanten Hospizdienstes „Sternenweg“ in Arnsberg-Sundern, 47 Jahre

Auch wenn wir gerne zwei Schritte vor und einen zurück gehen, ist ein Weg für mich das Bild, das ich sehe, wenn ich in die Zukunft schaue. Ein Weg mit Stolpersteinen und Umwegen, ja, aber ein Weg, den wir gemeinsam gehen. Und die Stolpersteine, die uns in den Weg gelegt werden, sehe ich als Chancen, als Möglichkeiten und Herausforderungen. Wir können selbst entscheiden, welchen Weg wir gehen, ob links oder rechts.

Ich weiß einfach, dass es weitergeht, egal wie. Ich spüre ein kindliches Urvertrauen, ein Urvertrauen, dass wir auf unserem Weg getragen werden.

Thomas Janocha, Gemeindeassistent im Pastoralverbund Stockkämpen, 24 Jahre

Wenn ich in die Zukunft schaue, dann sehe ich eine Kirche, die dann funktioniert, wenn sie nah bei den Menschen ist, wenn sie die Lebensereignisse begleitet und das alles aus der Motivation des Glaubens heraus. Ich sehe eine Kirche, die sich selbst zurücknimmt und den Menschen gibt, was sie brauchen. Dazu braucht es viel Mut, Motivation und Fähigkeiten. Aber dieses Bild sehe ich, sonst würde ich nicht selbst meine berufliche Zukunft in der katholischen Kirche suchen und sehen.

Natürlich bin ich auch einmal am Hadern, aber es ist im Moment so viel in Bewegung, dass ich hoffe, dass durch diesen Umbruch neue Energien freigesetzt werden.

Simon Wolter, Gemeindereferent im Pastoralverbund Stockkämpen, 41 Jahre

Ich habe ein sehr positives Bild, wenn ich an die Zukunft der katholischen Kirche denke, ich sehe sie offen und nahbar. Dieses Bild mag für manche eine Illusion sein, aber für mich ergibt es sich vor allem aus meiner Arbeit in der Firmvorbereitung, wenn ich mit den Jugendlichen unterwegs bin. Viele haben zu Beginn keine Lust mitzugehen, aber auf dem Weg haben sie dann doch Spaß und Freude an der Gemeinschaft. Ich merke, wie sie sich öffnen, sich berühren lassen und auch mich berühren.

Diese Jugendlichen sind die Zukunft der Kirche und vielleicht bedeutet das für manche, dass sie nur ein Stück des Weges mitgehen, dass sie eine Glaubensgemeinschaft auf Zeit sind, aber das reicht, das genügt. Wenn sie in diesen Augenblicken eine gute Zeit haben, dann bin ich glücklich. Die Zeiten verändern sich, aber Veränderung ist in Ordnung.

Thomas Kemper, Seelsorger in der katholischen Jugendhilfe in Dortmund, 41 Jahre

Die Zukunft der katholischen Kirche ist für mich schwer einzuschätzen. Vieles, was wir, was ich, an der Kirche kennen und lieben gelernt habe, stirbt. Ich bin in einer lebendigen Gemeinde mit vielen Traditionen aufgewachsen, vieles, was mich beheimatet hat, gibt es nicht mehr. Aber ich habe genug Glauben, um sicher zu sein, dass etwas danach kommt, und ich habe keine Angst davor. Ich habe genug Mut, mich auf den Heiligen Geist zu verlassen, darauf zu vertrauen, dass er uns nach Hause führt, auch wenn wir dabei Umwege gehen und Veränderungen in Kauf nehmen müssen.

Noch halten wir zu oft an alten Strukturen fest, aber früher oder später werden wir alle gezwungen sein, neue Wege zu gehen.

Ein Beitrag von:
Redakteurin

Lena Jordan

Redaktionsleitung

Dirk Lankowski

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