Die Familie gilt als Keimzelle unserer Gesellschaft. Und die Demokratie ist die Basis des staatlichen Handelns in unserem Land. Beides zusammen zu denken ist eine Aufgabe, die ein Team der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung im Erzbistum Paderborn (kefb) erfolgreich geschultert hat. Ein Ergebnis ist das jetzt veröffentlichte Karten-Set „Familienbildung und Demokratie“. Enthalten sind 24 Postkarten, die einzelne Denkanstöße geben und mit thematisch passenden Zitaten angereichert sind. Allerdings sollen die Karten nicht verschickt werden. Sie sind die Basis eines Argumentations-Pakets, das Referentinnen und Referenten der kefb aber auch andere Bildungs-Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren in ihrer täglichen Arbeit unterstützt.
Mit ihren hauptberuflichen Mitarbeitenden in den drei Einrichtungen An der Ruhr (in Dortmund), Ostwestfalen (in Bielefeld und Paderborn) und Südwestfalen (in Arnsberg und Olpe) ermöglicht die kefb Erwachsenen- und Familienbildung in der Fläche des Erzbistums Paderborn. Und so werden die Demokratie-Karten flächendeckend in großen Teilen von Westfalen zum Einsatz kommen.
„Familienbildung ist immer auch politisch“, sagt Barbara Bogedain, Familienbildung Bilden und Tagen. „In der Familie wird schließlich die Grundlage für demokratisches Handeln gelegt.“ Konkret findet sich dieser Aspekt auf einer der Karten, die inhaltlich die Frage nach der Partizipation beim Kuchen backen aufwirft: „Wie du dich beteiligst, ist geprägt von deinen Fähigkeiten und Talenten und von deinen Möglichkeiten und Interessen“, heißt es hier.
Denkprozess in Gang bringen
„Wir wollen die Menschen zum Nachdenken bringen“, erklärt die Bildungsreferentin Anne Jungkamp. „Das Kartenset ergänzt unseren bewährten Bildungskoffer, der bereits vielfach im Einsatz ist.“
Dass die Familienbildungsangebote der kefb Früchte tragen, weiß Anne Polarek, stellvertretende Leitung Südwestfalen, aus Olpe: „Die Menschen verlangen aktiv nach Unterstützung und finden in den aktuell sehr bewegten Zeiten bei uns Orientierung.“
Die Erstauflage der Demokratie-Karten soll indes ein Anfang sein. „Wir sammeln in den kommenden Monaten im Rahmen eines partizipativen Prozesses Anregungen für weitere Inhalte und können das Set ergänzen“, erklärt Julia Hoffmann, Familienbildung Südwestfalen (Arnsberg). Wichtig sei, dass die Karten ohne den sprichwörtlichen erhobenen Zeigefinger auskämen. „Wir wollen nicht mahnen, sondern den Denkprozess in Gang bringen“, sagt Katrin Stratenschulte, Familienbildung Südwestfalen (Arnsberg).
Im Rahmen ihres jüngsten Abstimmungstreffens formulierten die Bildungsexpertinnen allerdings auch die Sorge zur Finanzierbarkeit bestimmter Familienbildungsangebote, die durch die aktuellen Sondermittelkürzungen des Landes NRW entstehen. Aufgrund des Engpasses im Haushalt wurden zuletzt etwa die Sondermittel des Landes auch für das Format Elternstart um 50 Prozent gestrichen. Die Kürzung der Sondermittel für das etablierte Format Elternstart NRW – einem gebührenfreien Familienbildungsangebot für Mütter und Väter in Nordrhein-Westfalen mit einem Kind im ersten Lebensjahr – hat große Auswirkung auf die Bildungsangebote. „Das ist ein gravierender Einschnitt für ein sehr erfolgreiches Präventionsangebot“, macht Michaela Rudolph, Familienbildung Südwestfalen (Olpe), deutlich.
Die Demokratie-Karten sind eines der kreativen Elemente, die das kefb-Team auch zur Anregung zum Weiterdenken in und für gesellschaftlich relevante Bezüge ersonnen hat.
Wer Interesse an einem der Kartensets hat, findet online entsprechende Möglichkeiten der Kontaktaufnahme: www.kefb.de