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Erzbistum startet mit Mitarbeitenden in die Transformation von Pastoral und Verwaltung

Glauben. Gemeinsam. Gestalten. Unter diesem Leitwort steht der Bistumsprozess, der die Seelsorge und die Verwaltung des Erzbistums Paderborn nachhaltig transformieren wird. Die Informationsveranstaltung am Dienstag in der Paderhalle bildete den Auftakt für Mitarbeitende.

Gemeinsam den Weg für eine zukunftsfähige Kirche bereiten: Das ist das Ziel für die anstehende wichtige Etappe im Bistumsprozess. Das Erzbistum Paderborn hat die Dienstgemeinschaft zum Auftakt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Entsprechend riesig war das Interesse:  Rund 800 Mitarbeitende des Erzbischöflichen Generalvikariats, des Gemeindeverbands OWL, des Diözesancaritasverbandes und des Pastoralen Personals sitzen am Dienstagvormittag gespannt in der Paderhalle, um aus erster Hand von der Bistumsleitung die Rahmendaten über die anstehenden Transformationsprozesse in der Seelsorge und in der Verwaltung zu erfahren. Dem Livestream folgen weitere 500 Mitarbeitende, hinzu kommen 300 Personen, die im Dortmunder Propsteihof  eine Übertragung der Veranstaltung auf der Großleinwand verfolgen.

Gespannte Erwartungen wohin die Reise geht

Eine gewisse Neugier liegt vor Beginn der Veranstaltung in der Luft: „Man wird ja nicht alle Tage vom Arbeitgeber in die Paderhalle eingeladen“, „Mir ist klar, dass Kirche sich bei schrumpfenden Mitgliederzahlen neu ausrichten muss, aber wie?“  „Ich frage mich, ob sich die Neustrukturierung auch auf mein Arbeitsfeld auswirkt“, solche oder ähnliche Stimmen waren auf dem Weg zur Paderhalle, den viele Mitarbeitende zu Fuß angetreten waren,  zu vernehmen.

Auf genau diesen gemeinsamen Weg, vergleichbar mit einer Pilgerwanderung, spielt auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz an, als er die hauptberuflich Engagierten in der Paderhalle, in Dortmund und an den Bildschirmen begrüßt: „Wir sind tatsächlich schon lange gemeimsam unterwegs, nun beschreiten wir eine neue Etappe!“

Er habe im vergangenen Jahr bei seinen Begegnungen im Erzbistum sehr viel Potential wahrgenommen, aber auch Sorge und Verunsicherung vor dem Hintergrund schwindenden Engagements und knapper werdender finanzieller Ressourcen. Er beobachte eine gewisse Prozessmüdigkeit. Das habe ihn nachdenklich gemacht. Es brauche Halt und Sicherheit schnell und für lange Zeit.

Leitplanken sollen Halt und Sicherheit geben

So hat die Erzbischöfliche Leitungskonferenz auf einer dreitägigen Klausurtagung zu Beginn der Fastenzeit in einer Richtungsentscheidung die „Halt und Sicherheit gebenden Leitplanken“ festgelegt, die nun der Mitarbeiterschaft und im Verlauf der nächsten Tage allen Engagierten vorgestellt werden:  die pastorale Transformation in den Seelsorgeräumen und deren Unterstützung durch eine darauf ausgerichtete effizientere Verwaltungsstruktur.

Erzbischof Bentz erinnert daran, dass der Bistumsprozess nur der strategische Rahmen für einen geistlichen Weg sei. Er appelliert an die Mitarbeiterschaft, eine dienende innere Haltung als Kompass auf diesem Weg einzunehmen. Der Bistumsprozess sei kein Selbstzweck. „Was dient der geistigen Vertiefung? Was dient der Nähe zu den Menschen auf der Suche nach Sinn?“ So bittet er abschließend auch, auf die Kraft des Heiligen Geistes zu vertrauen und diese Veränderung als notwendigen Weg des Glaubens zu verstehen, als geistlichen Prozess.

Schwerpunkt unseres Tuns ist alles, was uns möglichst nah bei möglichst vielen Menschen sein lässt.“

(aus der Präsentation der Erzbischöflichen Leitungskonferenz)

In der folgenden Stunde erläutern die Generalvikare Dr. Michael Bredeck und Thomas Dornseifer den Rahmen für die zukünftige strategische Ausrichtung des Erzbistums, den sie als nächsten Schritt aus der schon länger laufenden Bistumsentwicklung begreifen.

Im Gesamtprozess, der nun gemeinsam mit allen Engagierten ausgestaltet werden soll, würden jedoch nicht nur die Strukturen erneuert, sondern man wolle sich verstanden „als synodale Weggemeinschaft, auch pastoral-inhaltlich und geistlich ausrichten“, so Generalvikar Dr. Michael Bredeck. So werde beispielsweise jeder Seelsorgeraum nach dem je eigenen pastoralen Profil entwickelt und gestaltet, um den örtlichen Besonderheiten Rechnung zu tragen.

Reaktionen der Mitarbeitenden

Zum Abschluss der Präsentationen braucht Moderator Thomas Kuhr aus der Abteilung Kommunikation die Mitarbeitenden nicht lange zu bitten, Fragen zu stellen. So spricht ein Priester aus dem Dekanat Hellweg sicher für viele, wenn er wissen möchte, welche Rolle denn zukünftig die Dekanate noch spielen werden. Thomas Klöter, Bereichsleiter Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat erläutert, dass man sich gerade mit den Dekanatsteams in einem Prozess befinde, um diese mittleren Strukturen zu überprüfen und anzupassen.

Ähnlich fallen auch die Antworten auf die Fragen nach den gerade laufenden Prozessen zur Immobilienstrategie oder zu Pastoralkonzepten in den Pastoralen Räumen aus. Man wird alle Prozesse nun mit Blick auf die neu gesetzten, verbindlichen Rahmenbedingungen neu bewerten müssen. Heißt in der Konsequenz: ab sofort in Seelsorgeräumen denken.

Die Mitarbeitendenvertretung fragt nach den Auswirkungen für die Mitarbeitenden durch die Gründung einer neuen Verwaltungseinheit aus dem Generalvikariat und den drei Gemeindeverbänden. Hier gilt prinzipiell, dass für Mitarbeitende alle Rechte und Pflichten des bisherigen Arbeitsvertrages weiter gelten. Generalvikar Thomas Dornseifer betont mehrfach ausdrücklich: „Niemand wird seinen Arbeitsplatz verlieren. Wir brauchen Sie, gerade jetzt.“

 

So geht es weiter: Resonanzphase. Konsolidierung. Umsetzung

Anschließend an die Veranstaltung für Mitarbeitende informieren der Erzbischof und die beiden Generalvikare in einem Online-Pressegespräch die Medienvertreter.  Breit informiert und beraten wird in den nächsten Monaten in verschiedenen Veranstaltungen im gesamten Erzbistum. Aber auch digital besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich einzubringen. Konkret können sich am kommenden Mittwoch die Pastoralteams und Freitag, 11. April 2025, ab 19.30 Uhr alle Interessierten, insbesondere Engagierte in den Gremien und Ehrenamtliche, in einem Online-Podiumsformat informieren und aktiv beteiligen: https://youtube.com/live/dTBayIgFDN8.

Die Konsultations- und Beteiligungsphasen dienen dazu, in synodaler Weise zur Meinungsbildung beizutragen, erste Ideen für die lokale Ausgestaltung zu entwickeln, Resonanzen einzuholen und Fragen zu beantworten. In den Gemeinden und Pastoralen Räumen sind alle eingeladen, gemeinsam zu überlegen, wie das pastoral-inhaltliche Profil vor Ort aussehen und welche territorialen Grenzen sinnvoll gezogen werden können.

Die Rückmeldungen und Ideen aus der Fläche sind ein zentraler Bestandteil der abschließenden Beratungen der Erzbischöflichen Leitungskonferenz und weiteren diözesanen Gremien zum Jahresende. 2026 beginnt die Konsolidierungsphase und 2027 startet die konkrete Umsetzung. Der Gesamtprozess soll 2030 abgeschlossen sein.

Fazit: Machen wir uns mutig und mit Freude im Herzen auf den Weg – für eine Kirche der Zukunft.

Die Grundbotschaften im Überblick: Klarer Rahmen mit Raum für Gestaltung

Alles Handeln soll sich an dem orientieren, was die Katholische Kirche möglichst nah bei möglichst vielen Menschen sein lässt. Deshalb investiert das Erzbistum zukünftig weiter gezielt in Personal in den Bereichen Seelsorge und Engagementförderung, um die negative Entwicklung abzufedern.

Auch wenn die Kirchensteuereinnahmen zurückgehen, werden die Ausgaben für Personal vor Ort in den kommenden Jahren möglichst stabil bleiben. Gleichzeitig werden neue Berufe erschlossen und vernetzt, um multiprofessionelle Teams in der Seelsorge zu stärken.

Ehrenamtlich Engagierte, die aufgrund ihrer Taufberufung handeln, sind unverzichtbar. Deshalb investiert das Erzbistum in die Engagementförderung und stellt ausreichend Ressourcen bereit, um Ehrenamtliche zu gewinnen, auszubilden, zu begleiten und zu fördern.

Das Erzbistum schafft Strukturen, die so schlank und einfach wie möglich sind, zugleich aber flexibel genug, um regionale Besonderheiten zu berücksichtigen.

Das ändert sich in Zukunft: Auf einen Blick

Seelsorgeräume

Zukünftig wird es im Erzbistum Paderborn maximal 25 Seelsorgeräume geben, in denen das Pastorale Personal eingesetzt wird. Pro Seelsorgeraum gibt es ein Pastoralteam. Für jeden Seelsorgeraum wird ein eigenständiges Profil erarbeitet, nach dem sich Zusammensetzung und Aufgaben des Pastoralteams richten. In jedem Seelsorgeraum wird es ein Pastorales Zentrum und eine vor Ort individuell festzulegende Anzahl verlässlicher Orte geben. Anzahl und Standorte der verlässlichen Orte werden in den Einsatzgebieten gemeinsam beraten. Die Seelsorgeräume werden von einem Team geleitet, bestehend aus einem Pfarrer, einer Verwaltungsleitung und einer Pastoralen Koordination. Es wird zukünftig zwischen Pastoralen Zentren, Bistumsorten und verlässlichen Orten im Territorium unterschieden.

Fusionen von Kirchengemeinden

Wo möglich, wird eine Fusion zu einer Pfarrei je Seelsorgeraum angestrebt. Wo dies nicht praktikabel ist, sind maximal drei Pfarreien innerhalb eines Seelsorgeraums möglich. Die Planung sieht somit maximal 25 Seelsorgeräume aus maximal 75 Pfarreien vor. Die Bistumsleitung fordert anders als bisher üblich zu Fusionen von Kirchengemeinden auf. Jeder Seelsorgeraum erhält eine rechtliche Struktur, die eine gemeinsame Steuerung als Einheit ermöglicht. Die lokale Mitgestaltung des Glaubenslebens vor Ort bleibt durch flexible Substrukturen sichergestellt, dazu gehören beispielsweise lokale und thematische Gemeindeteams. Die Errichtung der neuen territorialen Struktur soll bis 2030 abgeschlossen sein, damit diese notwendige Anpassung nicht dauerhaft Ressourcen bindet.

Neuausrichtung der Verwaltung

Die Verwaltung im Erzbistum Paderborn wird durch eine neue Aufbau- und Ablauforganisation effizienter gestaltet. Dies betrifft sowohl die Verwaltung der Kirchengemeinden, die Gemeindeverbände mit den Trägereinrichtungen der Kindertageseinrichtungen sowie das Erzbischöfliche Generalvikariat.
Zentrale Maßnahmen:

  • Die bisher in den Gemeindeverbänden erbrachten kirchengemeindlichen Verwaltungsleistungen werden unter klarer Trennung von Verwaltung und Aufsicht an das Erzbischöfliche Generalvikariat angebunden.
  • Eine örtliche Nähe durch dezentrale Standorte sowie eine Beteiligung der Kirchengemeinden bleibt weiterhin sichergestellt.
  • Die bestehenden Kita gGmbHs werden in eine gemeinsame Kita-Holding als Dachorganisation überführt.
  • Die Bistumsleitung schließt Entlassungen im Rahmen dieses Prozesses aus. Die bisherigen Verwaltungsorte sollen auch zukünftig Wirkungsplätze bleiben, so dass Härten wie lange Anfahrtswege zu neuen Arbeitsstätten vermieden werden.
  • Der Prozess soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Generalvikar Thomas Dornseifer fasst das Ziel für die Umstrukturierung so zusammen: „Mit dieser Neuausrichtung will das Erzbistum Paderborn eine langfristige wirtschaftliche Basis für die Verwaltung von Kitas und Kirchengemeinden sicherstellen. Dabei orientiert es sich an den Anforderungen der künftigen territorialen Seelsorge. Konkret bedeute dies, dass auf Bistumsebene gemeinsame Steuerungs- und Verwaltungseinheiten mit regionalen Einheiten aufgebaut und Doppelstrukturen abgeschafft werden. „Die Kirchengemeinden werden in den Prozess der Neuausrichtung eingebunden, damit sie ihre Interessen wahren können“.

Alle Informationen zur Transformation online


Ausführliche Informationen zur Pastoralen Transformation und zur neuen Verwaltungsstruktur stehen online auf einer eigenen fortlaufend aktualisierten Homepage zur Verfügung:

Auf dieser Seite finden Sie auch unseren Podcast „Zukunft Erzbistum“. Dort ordnen Projektbeteiligte den Prozess aus ihrer Perspektive ein. Informationen zu Veranstaltungen sowie weitere Beteiligungsmöglichkeiten runden das Angebot ab.


 


Kontakt zu den Verantwortlichen für die Transformationsprozesse: 

bistumsprozess@erzbistum-paderborn.de


 


Vom 8. Bis 13. April ist eine telefonische Gesprächs-Hotline eingerichtet: Tel: 05251 125-4444.


 


Gemeinsam in die Zukunft: Erzbistum Paderborn startet wesentliche Etappe im Bistumsprozess


 


Auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift wirzeit (1/2025) gibt es Infos zu den Transformationsprozessen.


 


Link zum Online-Podiumsformat am Freitag, 11. April 2025, ab 19.30 Uhr für alle Interessierten, insbesondere Engagierte in den Gremien und Ehrenamtliche:


 

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