Die EFL ist ein echtes Erfolgsmodell unter den Angeboten des Erzbistums. Während die Bänke in den Kirchen oft leer bleiben, arbeiten die Beratungsstellen der EFL am Rande der Kapazitätsgrenze und teilweise auch deutlich darüber hinaus. „Seit Corona haben die Anfragen an unsere 22 Beratungsstellen noch einmal deutlich zugenommen“, weiß Niels Christensen, Leiter der EFL im Erzbistum Paderborn. „Die Eucharistie wird woanders gefeiert, doch auch wir als EFL sind Kirche.“ Und zwar eine Kirche mit einer langen Warteliste.
Erstkontakte versuchen die Beratungsteams nach wie vor binnen kürzester Zeit zu bearbeiten, allein schon wegen der Suizidgefahr oder der Gefahr durch häusliche Gewalt. Bis es jedoch zu einer vertieften Beratung kommen kann, vergeht häufig ein halbes Jahr. Eine Warteliste von sechs Monaten und mehr – das ist weit entfernt vom eigenen Anspruch der Mitarbeitenden der EFL, Menschen in Not unabhängig von Konfession oder Religionszugehörigkeit möglichst schnell beizustehen. Die wenigsten schwerwiegenden Probleme lösen sich von allein. Im Gegenteil: In der langen Wartezeit können sich Schwierigkeiten vertiefen oder gar eskalieren. Umso größer ist anschließend der Beratungsaufwand.