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Opfer oder Gestalter?

Serie "Mitarbeitermotivation": den eigenen Einflussbereich suchen und gestalten

Serie “Mitarbeitermotivation”: den eigenen Einflussbereich suchen und gestalten

Heute schon auf der Arbeit gelächelt? Zufriedenheit im Beruf, einen Sinn in den Aufgaben zu erkennen – das ist besonders in der Kirche entscheidend. Deshalb geht es in der Serie „Mitarbeitermotivation“ mal ganz um Sie, die Mitarbeitenden der Kirche von Paderborn. Gemeinsam mit der Personalentwicklung hat die Abteilung Kommunikation vier Themen gesammelt, die der eigenen Motivation dienen. Heute: vom Opfer zum Gestalter.

Und nun? Vor dieser Frage stand Birgit Klennert, Mitarbeiterin der Personalentwicklung, im vergangenen Herbst. Sie war gerade mit fünf anderen Mitarbeitenden in ihrem Projekt gestartet – einer Plattform, auf der haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende Fort- und Weiterbildungsangebote finden, sich anmelden und dort direkt in Kursen lernen. Sie spricht von „viel Energie“, mit der es losging, von einer Kick-off-Veranstaltung, von Kolleginnen und Kollegen, die ihr sagten, dass so eine Plattform gebraucht werde. Bis Ende 2020 sollte die Plattform mit ersten Angeboten stehen, das wurde in einem Auftrag von dem damaligen Leiter der Abteilung Personal und Verwaltung, Thomas Schäfers, festgehalten. „Dann kam der Dämpfer“, sagt Klennert.

Digitale Lernplattform

Die digitale Lernplattform sei wie ein Schrank, in den Kurse hineingelegt werden, erklärt Birgit Klennert. Alle Abteilungen des Generalvikariats könnten damit arbeiten und so ihren Mitarbeitenden Fortbildungsmöglichkeiten anbieten oder selbst eigene kleine Lerninhalte produzieren. Eines Tages könne es auch so weit gehen, sagt Klennert, dass in den Kirchengemeinden die Ausbildung der Katechetinnen und Katecheten über die Lernplattform geschieht oder begleitet wird.

Alles stand infrage

Im Oktober 2019 wurden die finanziellen Mittel des Generalvikariats für das Jahr 2020 neu geplant. Das Ziel: Sparen. Die Management-Teams entschieden daraufhin, dass alle Bereiche und Abteilung das Budget kürzen müssen. Alle Positionen sollten infrage gestellt werden – so auch das Projekt, um digitales Lernen bereitzustellen. Dann kam die Entscheidung aus dem Managementteam des Bereichs Personal und Verwaltung, dass es für das Projekt kein Budget mehr gibt. Und nun?

In dieser Situation stellte sich Birgit Klennert viele Fragen. Wird der Wert meiner Arbeit überhaupt gesehen? Gelingt das Projekt auch mit weniger oder gar keinem Geld? Was könnte jetzt mein nächster Schritt sein? Diese letzte Frage präge ihre Arbeit allgemein, sagt sie. Es fühle sich völlig anders an, sich zu fragen, was mein nächster Schritt sein könnte, als die Situation zu erleiden. Oder zu resignieren, weil es ja so kommen musste. „Wenn ich selbst ins Handeln gehen kann, dann wird es in mir selbst freier. Dann wird die Situation auch greifbar, händelbar“.

Die Frage danach, was mein nächster Schritt sein könnte, ist noch viel mehr: die Entscheidung, Gestalter statt Opfer zu sein. Klar, das Generalvikariat ist hierarchisch geprägt. Entschieden wird allzu oft „oben“, könnte man sagen. Das stimmt gerade für Prozesse, die eine hohe Dringlichkeit haben, weiß Detlef Trapp, Geschäftsführer der Agentur cidpartners, die das Führungskräftetraining Fokus Führung gestaltet. „Aber ein Blick auf den eigenen Interessen- sowie Einflussbereich macht oft deutlich, dass man viel mehr tun kann, als man glaubt“, sagt Trapp. Wenn man sich dazu entscheidet, Gestalter statt Opfer zu sein. Dafür sei wichtig zu klären, bei welchen Themen man selbst ansetzen könne – und bei welchen auch nicht, weil sie außerhalb der eigenen Einflusssphäre liegen.

Worauf zahlt das ein?

In ihrem Einflussbereich lag für Birgit Klennert damals, dass sie den Auftraggeber des Projekts zu einem Gespräch auffordern kann. Da es für das Projekt einen schriftlich formulierten Auftrag von Personalchef Schäfers gab, konnte das Projektteam mit ihm diskutieren, wie es weitergeht. Gemeinsam habe man eine Chance erarbeitet, damit das Projekt weitergehen könne. Dafür wurden die Mittel innerhalb des Bereichs anders verteilt. Immer deutlicher sei geworden, dass das Projekt strategierelevant sei, auch für die Evangelisierung, weil die Plattform einen Weg bietet, um Menschen digital zu erreichen.

Nun ist nicht jede Aufgabe ein Projekt, für das es einen klaren Auftrag, zudem noch schriftlich festgehalten, gibt. Doch Birgit Klennert ist an diesem Beispiel noch einmal deutlich geworden, wie wichtig es ist, vor einer Aufgabe zu erfahren, was der Auftraggeber erwartet. „Von Anfang an zu klären: Wofür mache ich das? Was soll am Ende herauskommen. Und: Worauf zahlt das ein?“

Mein nächster Schritt

Seit dem Dämpfer im Oktober 2019 hat Klennert gemeinsam mit dem Projektleitungsteam ermittelt, welche Anforderungen Mitarbeitende an das Angebot haben. Sie haben sich für einen Anbieter einer Plattform entschieden und erste E-learnings eingekauft. Im Herbst geht es in die Pilotphase, ab Dezember sollen alle Mitarbeitenden davon profitieren.

Wenn Klennert über ihre Erfahrungen mit dem Projekt spricht, liegt eher Begeisterung statt Frust in ihrer Stimme. Doch wenn sie das Arbeiten im Generalvikariat mit ihrer vorherigen Stelle als Dekanatsjugendreferentin vergleicht, sagt sie auch: „Hier geht vieles über den Dienstweg, da kann man sich schnell passiv fühlen. Und: “Hierarchie braucht Zeit“, sagt sie. „Wenn ich das Gesamtziel vor Augen habe, dann kann man sich manchmal wundern, wie langsam es geht.“

Der Schlüssel lautet für sie: ein Schuss Demut – und, da ist sie wieder, die Frage: Was ist mein nächster Schritt? „In dem Moment, in dem mir klar ist, was für einen Einfluss ich habe, auch wenn der nur so klein ist, geht es mir besser“, sagt Klennert. „Ich habe dabei keinen Anspruch auf das Ergebnis, das steht mir nicht zu. Aber ich tue das, was ich tun kann, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

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