Fronleichnam als Schlüsselerlebnis
Viel Vorlauf für das umfangreiche Programm gab es nicht, denn entstanden ist die Idee erst im Kontext des Fronleichnamsfestes (11. Juni). „Wir wollten unseren Fronleichnamsgottesdienst im Freien feiern, weil dann trotz Abstands- und Hygieneregeln mehr Menschen zusammenkommen können“, erzählt die Gemeindereferentin. „Auf der Suche nach einem geeigneten Ort haben wir schließlich den eigenen Pfarrgarten entdeckt. Er befand sich im Dornröschenschlaf, doch wir erhielten Hilfe von den Berlinghausener Schützen. Diese wollten am Sonntag nach Fronleichnam ihren Jubiläumsgottesdienst mit Weihbischof König dort feiern. Sie richteten uns den Garten schön her.“
Der Fronleichnamsgottesdienst war ein Schlüsselerlebnis. „Man spürte einfach, wie gut es den Menschen tat, wieder zusammen zu sein und Gottesdienst zu feiern und wie beseelt sie danach waren“, erinnert sich Cornelia Clemens. „Für viele, die aus Angst vor der Pandemie nicht in die Kirche kommen wollten, war es der erste Gottesdienstbesuch seit langem. Außerdem gingen einige Kinder zur Erstkommunion – für sie und ihre Eltern war es ein besonders schönes Erlebnis. Nachdem wegen Corona die eigentlich geplante Erstkommunion nicht stattfinden konnte, war die Freude nun umso größer.“
“Wir sind noch da!”
Sofort war klar: Das soll nicht der letzte Gottesdienst im Pfarrgarten gewesen sein. „Es ging uns um das Signal: Wir sind noch da! Es bricht nicht alles weg!“, so Cornelia Clemens. Zusätzliche Motivation erhielt die Idee durch die Tatsache, dass die Pfarrkirche St. Clemens wegen schon lange geplanter Renovierungsarbeiten schließt. „Indoor-Gottesdienste“ müssen jetzt im viel kleineren Pfarrheim stattfinden, was die Hürde für einen Gottesdienstbesuch noch einmal erhöht.