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© Nadja Ikonomopoulos / Erzbistum Paderborn
Der Bischof trifft auf Caritas-Koordinatoren © Nadja Ikonomopoulos / Erzbistum Paderborn
Der Erzbischof trifft auf Caritas-Koordinatoren

Erzbischof trifft Caritaskoordinatoren: „Herr Erzbischof, wo geht die Reise hin?“

Bei der Jahreskonferenz der Caritas-Koordination 2025 stand der Austausch mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Mittelpunkt. Sein Appell: „Im Weniger entdecken, was mehr möglich ist“ – ein Aufruf, den Wandel als Chance zu verstehen.

In der vergangenen Woche, am 30. und 31. Oktober, fand die Jahreskonferenz der Caritas-Koordination 2025 im Bildungs- und Exerzitienhaus Maria Immaculata in Paderborn statt. Zwei Tage lang kamen 18 Caritas-Koordinatorinnen und -Koordinatoren aus den verschiedenen Dekanaten des Erzbistums Paderborn zusammen, um sich auszutauschen, fortzubilden und den eigenen Beitrag zur zukünftigen Ausrichtung von Kirche und Caritas zu reflektieren. Neben Themen wie Vernetzung und fachlicher Qualifizierung stand eine Schulung im Mittelpunkt, die den Umgang mit antidemokratischen Positionen und populistischen Tendenzen thematisierte.

Dialog über die Zukunft

Ein besonderer Höhepunkt der Konferenz war der Besuch von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz am zweiten Tag. In einer offenen Gesprächsrunde stellte sich der Erzbischof den Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Daniel Born, als zuständiger Referent für die Pastoral der Caritas, moderierte das Format. Grundlage des Austauschs war ein ungewöhnliches, aber wirkungsvolles Format: Ein „Monopoly“-inspiriertes Frage-Antwort-Spiel, das Raum für persönliche Eindrücke, Zukunftsfragen und konkrete Herausforderungen bot. Hinter den Spielfeldern verbargen sich Themen, die die Caritas aktuell bewegen – von der Situation vor Ort über die Zusammenarbeit mit der Pastoral bis hin zu strukturellen Veränderungen. Immer wieder stand dabei die Leitfrage im Raum: „Herr Erzbischof, wo geht die Reise hin?“

Der Erzbischof machte deutlich: „Wir werden weniger, aber nicht leiser.“ Kirche werde künftig vielfältiger, verlässlicher und stärker vernetzt sein – auch wenn sie kleiner werde. Für ihn sei wichtig, dass Caritas und Kirche gemeinsam unterwegs bleiben, sich gegenseitig inspirieren und voneinander lernen.

„Im Weniger entdecken, was mehr möglich ist“

Im Gespräch betonte der Erzbischof, dass der Transformationsprozess nicht als Verlust verstanden werden dürfe, sondern als Chance, Neues zu entdecken und Kräfte zu bündeln: „Im Weniger entdecken, was mehr möglich ist.“ Der Wandel biete die Gelegenheit, Prioritäten zu überprüfen und neue Wege zu gehen – gemeinsam mit den Menschen vor Ort.

In der Diskussion kamen viele Themen zur Sprache, die die Caritas-Mitarbeitenden derzeit bewegen: die sinkende Zahl ehrenamtlicher und hauptberuflich Engagierter, die anstehenden Fusionen von Caritasverbänden, die Zukunft der Caritaskonferenzen und die Auswirkungen der neuen Immobilienstrategie. Der Erzbischof unterstrich, dass verlässliche Orte wie Kindertageseinrichtungen und Caritaszentren auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen sollen. Ziel sei es, daraus tragfähige Netzwerke zu entwickeln und Silodenken zu überwinden.

Zugleich rief er dazu auf, die Verbindung zwischen Caritas und Pastoral zu stärken und nicht in ein Konkurrenzdenken zwischen kirchlichem Ehrenamt und caritativer Arbeit zu verfallen. „Auch hier: ein Mehr soll entstehen“, betonte Bentz mit Blick auf die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Caritas im Dienst am Menschen.

Caritas als verlässliche Partnerin im Bistumsprozess

Die Gespräche zeigten, dass die Caritas nicht nur soziale Hilfe leistet, sondern eine entscheidende Brückenfunktion für kirchliches Leben im Alltag hat. Viele Teilnehmende betonten den Wunsch, auch in Zukunft eine verlässliche Partnerin für bedürftige Menschen und für die pastorale Entwicklung zu sein.
Diözesan-Caritasdirektor Ralf Nolte unterstrich: „Die Zukunft liegt nicht allein in pastoralen Teams, sondern darin, dass alle Mitarbeitenden ihren Glauben leben und spirituell gestalten. Das ist unsere große Chance, Kirche gemeinsam mit Leben zu füllen.“

Am Ende der Begegnung dankte Erzbischof Bentz für die Offenheit und die vielfältigen Einblicke in die Arbeit der Caritas: „Ich habe heute ein lebendiges Bild davon gewonnen, was Sie bewegt und mit welchem Engagement Sie arbeiten. Das gibt mir Mut und Zuversicht für unseren gemeinsamen Weg.“ Sein Fazit: Kirche und Caritas stehen gemeinsam vor großen Veränderungen – doch diese bieten die Chance, das Gesicht von Kirche neu, glaubwürdig und solidarisch zu gestalten.

Fazit:

Die Jahreskonferenz der Caritas-Koordination 2025 hat gezeigt: Der Dialog zwischen Erzbistum und Caritas ist wichtig, um die Herausforderungen des Transformationsprozesses gemeinsam zu bewältigen. Der Besuch des Erzbischofs war ein Zeichen der Wertschätzung und zugleich eine Einladung, die Zukunft mutig und im Geist der Solidarität mitzugestalten.

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