Freudig, gelassen, demütig und dankbar
Zwar ist die Situation aktuell ziemlich unübersichtlich. Aber das Evangelium legt uns Grundhaltungen ans Herz, die uns helfen können, ohne Angst und Resignation in die Zukunft zu gehen. Denn eins ist klar: „Verstimmung, Apathie, Bitterkeit, Kritiksucht sowie Traurigkeit sind keine guten Zeichen oder Ratgeber“ – so formuliert Papst Franziskus in seinem Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland. Wenn mir solche Verhaltensweisen begegnet sind, kam ich mir sehr hilflos vor. Die Früchte des Geistes, an denen man uns Christen erkennen kann, sind anderer Natur: Freude, Gelassenheit, Demut und Dankbarkeit sprechen eine andere Sprache. Auch das habe ich Gott sei Dank immer wieder erlebt. Diese Grundhaltungen wünsche ich allen auch bei der weiteren Zusammenarbeit, beim Beraten, Diskutieren und Entscheiden.
Die Kirche hat so viele Baustellen, dass Sie uns leicht den Blick auf das Ganze verstellen, den Blick auf die Heilsgeschichte. Noch einmal: So wichtig die Renovierungsarbeiten an der Kirche sind, sie dürfen uns nicht so in Beschlag nehmen, dass wir dabei vergessen, für was oder für wen wir arbeiten. Wir haben vielleicht keinen Masterplan. Aber wir haben einen, der unser Meister ist: Jesus Christus. Ich bin überzeugt: Solange wir uns an die Bergpredigt halten, liegen wir zu 100 Prozent richtig. Solange wir im Vertrauen auf den Auferstandenen leben, liegen wir zu 100 Prozent richtig. Solange wir nach dem suchen, was und wer uns eint, liegen wir zu 100 Prozent richtig.
Ich danke allen, die mir Ihr Vertrauen geschenkt haben – letztlich jedem Einzelnen und jeder Einzelnen von Ihnen. Vor allem Erzbischof Becker, der auf mich als sein Alter Ego vertraut hat und den ich auf seinem Weg mit den Menschen begleiten durfte. Ich danke allen, die mir mit Wohlwollen und Wertschätzung begegnet sind, die mich in meinem Handeln unterstützt und mich in meinen Grenzen getragen und manchmal auch ertragen haben. Und ich bitte alle um Verzeihung, denen ich nicht gerecht geworden bin, die ich enttäuscht oder verletzt habe.
Danke für Alles und Au revoir!
Ihr
Prälat Alfons Hardt