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Diözesantag der Gemeindereferentinnen und -referenten© Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn

Große Wiedersehensfreude

Beim Diözesantag der Gemeindereferentinnen und -referenten trafen sich nach drei Jahren Corona-Pause erstmals wieder 110 Teilnehmende, um in Präsenz und gemeinsam über Kommunikationsstrategien der Zukunft nachzudenken.

Kirche ist auf Gemeinschaft ausgelegt, als Gemeinschaft der Gläubigen und als Dienstgemeinschaft. Umso tiefer waren die Einschnitte in das kirchliche Leben, die Pandemie und Infektionsschutz erforderlich machten. Und umso größer war die Wiedersehensfreude der 110 Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten aus dem Erzbistum Paderborn, als sie am Mittwoch, den 18. Mai 2022, im Paderborner Liborianum zu ihrem Diözesantag zusammentrafen.

"Gute Nachricht in schwierigen Zeiten"

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie waren natürlich ein wichtiger Diskussionspunkt. Die große Klammer über der Tagung war allerdings das Thema „Gute Nachricht in schwierigen Zeiten“. Es ging also darum, wie ist die frohe und befreiende Botschaft des Evangeliums und der Glaube daran in die heutige Zeit des Kriegs, der Pandemie und weiterer (Glaubens- und Kirchen-)Krisen transportiert und gelebt werden können.

Wie die Kirche ihre Leistungen und ihre Relevanz klarer kommunizieren kann, erläuterte bei der Veranstaltung die Frankfurter Religions- und Medienwissenschaftlerin Lisa Menzel von ruach.jetzt, einer auf Glaubenskommunikation und Kirchenentwicklung spezialisierten Consulting-Firma. Ihr Credo lautete, das übliche Vorgehensmuster kirchlicher Kommunikation mit den Stufen „Was machen wir?“ „Wie machen wir es?“ und „Warum machen wir es?“ vom Kopf auf die Füße zu stellen. Wenn Kirche sinnstiftend tätig sein will, beginnt alles mit dem Warum.

Hier die Stimmen von drei Teilnehmenden.

Vielfalt an Persönlichkeiten und Begabungen

Manuel Kenter ist Gemeindereferent im Pastoralen Raum Schmallenberg-Eslohe

Die Wiedersehensfreude beim Diözesantag war groß. Beim Blick in den Saal war ich aufs Neue beeindruckt, welche Vielfalt an Persönlichkeiten und Begabungen es in unserer Berufsgruppe gibt.

Das Leitthema des Tages „Gute Nachricht in schwierigen Zeiten“ spiegelt unsere pastorale Realität wieder. Wir leben in Umbruchszeiten – und haben als Kirche eine stärkende Botschaft. Es bleibt die Frage, wie wir diese Botschaft durch unsere Angebote vermitteln und ob sie die Menschen erreicht.

Interessant war für mich, wie Lisa Menzel den Begriff „Angebot“ aus der Marketing-Sichtweise heraus definiert hat: Ein Unternehmen hat die Aufgabe, zu erforschen, mit welchem Produkt es eine Antwort auf die Sehnsucht der Menschen geben kann.

Dieser Ansatz lässt sich verlustfrei in einen pastoralen Kontext übertragen. Auch Jesus hat den Menschen Angebote gemacht und wer wollte, ist mit ihm mitgegangen. Ich nehme für mich aus dem Tag das Vorhaben mit, diejenigen, die mir in meiner Arbeit begegnen, wieder mal öfter zu fragen: „Was kann ich für Dich tun?“ (Vgl. Lk 18,41)

Es hat so gut getan, die bekannten Gesichter wiederzusehen

Ulrich Martinschledde ist Gemeindereferent im Pastoralverbund Wittekindsland

Der Diözesantag der Referentinnen und Referenten bot eine gelungene Mischung aus Information, Begegnung und Vernetzung. Aber warum so hochtrabend? Es ging ja bei der Tagung um Kommunikationskonzepte und so etwas wie eine Klartextinitiative in der Glaubenskommunikation. Darum Klartext: Es hat so gut getan, die bekannten Gesichter wiederzusehen!

Höhepunkt der Tagung war für mich der komödiantische Auftritt von Wolfgang Möser, mit dem er sich von uns in den Ruhestand verabschiedet hat. Der Applaus galt nicht nur seiner Darbietung, sondern seinem Lebenswerk.

Beziehungsebene wichtig für gemeinsame Lösungen

Auf der Arbeitsebene kommt man mittlerweile gut mit Videokonferenzen zurecht. Ich will auch nicht mehr für ein halbstündiges Arbeitstreffen einmal quer durchs halbe Bistum fahren müssen. Um organisatorisch und inhaltlich auf dem Laufenden zu bleiben, kann man sich auch einiges anlesen. Um aber gute Ergebnisse zu erzielen und sich im Job wohlzufühlen, braucht es auch die Beziehungsebene, den direkten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen. Daher war ich froh um die Begegnungen auf unserem Diözesantag.

Auch können wir nur auf der Beziehungsebene gemeinsam Lösungen für unsere Kirche finden. Der Gegenwind ist entsetzlich. Die Abbrüche betreffen inzwischen auch Menschen, die jahrzehntelang Aktivposten im kirchlichen Leben vor Ort waren.

Die gute Nachricht ist für uns als Kirche, dass die Menschen immer noch auf der Suche nach Sinn und Spiritualität sind. Aber sie fühlen sich von unserer Sprache, mit der wir unser Gottesbild vermitteln, nicht mehr richtig angesprochen. Hier können wir ansetzen: Sprache lässt sich verändern.

Wie gehen wir mit Patchwork-Identitäten und Patchwork-Religionen um?

Anna Lena Drees ist Gemeindereferentin im Pastoralverbund Im Dortmunder Süden

Ich arbeite erst seit dreieinhalb Jahren als Gemeindereferentin, es war für mich erst der zweite Diözesantag unserer Berufsgruppe. Für mich war die Tagung also eine ideale Gelegenheit, meine Kolleginnen und Kollegen persönlich kennenzulernen.

Dass der Vortrag von der Dozentin Lisa Menzel ein geteiltes Echo fand, wundert mich nicht. Ich für meinen Teil hatte meine Aha-Momente. Ihr Ansatz besteht darin, die Frage nach dem Warum in das Zentrum der Glaubenskommunikation zu stellen. Das war für mich keine Binsenweisheit, sondern ein wertvoller Impuls.

Glaubenskommunikation kann auch bedeuten, ein Emoji dazulassen

Das soziale Leben findet heute hauptsächlich in den sozialen Medien statt. Also müssen die sozialen Medien zu Glaubensorten werden. Ich erlebe auf unseren Social-Media-Kanälen durchaus eine Kommunikationsbereitschaft, etwa über Direktnachrichten, aber auch mal, indem man ein Emoji dalässt. Auch das bedeutet Dialog, auch daraus entsteht für die Kirche Relevanz.

In den sozialen Medien wie in der Gesellschaft findet sich derzeit stark der Trend zur Selbstoptimierung. Auch Spiritualität wird teilweise als Selbstoptimierung verstanden. Die Menschen nehmen das mit, was ihnen persönlich Mehrwert bietet – einen Gottesdienst, ein Naturerlebnis, ein Erlebnis in Gemeinschaft. Das ist eine ich-bezogene Sicht, die wenig ins christliche Wertegefüge passt. Aber die Kirche muss dieser Entwicklung gegenüber sprachfähig werden. Wir müssen auch Ansätze finden, wie wir mit modernen Patchwork-Identitäten und Patchwork-Religionen umgehen. Tagungen wie der Diözesantag sind bei der Klärung dieser Fragen sehr hilfreich.

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