Zwei lächelnde Personen (ein Mann und eine Frau) vor einem violetten Hintergrund mit dem Logo des Erzbistums Paderborn. Text auf dem Bild: „Wahlen zu den pastoralen Gremien und Kirchenvorständen“, „Dabei! Du auch?“, „Mit dir für ein Wir!“ sowie ein blauer Kreis mit der Aufschrift „Gestalte Zukunft und kandidiere für Kirche! Hier klicken!“.
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Mehr als 150 Mitarbeitende des Gemeindeverbands OWL informierten sich über die nächsten Schritte zur Schaffung einer zukunftsorientierten Verwaltung im Rahmen des Bistumsprozesses.© Simone Yousef / Erzbistum Paderborn

Bauen die Verwaltung der Zukunft Bistumsleitung im Dialog mit Mitarbeitenden der Gemeindeverbände

Die Mitarbeitenden der drei Gemeindeverbände im Erzbistum Paderborn erfuhren, wie der Prozess zur Ausrichtung der zukünftigen Verwaltung geplant ist und wo und warum Beteiligung ausdrücklich erwünscht ist. Zusammenwachsen auf Augenhöhe.

Nach der öffentlichen Bekanntgabe der neuen Etappe im Bistumsprozess Anfang April wurden erste Fragen, Unsicherheiten und Sorgen bereits bei internen Informationsformaten in den Gemeindeverbänden aufgegriffen. Um nun über die nächsten konkreten Schritte ins Gespräch zu kommen und den weiteren Prozess transparent zu machen, fanden am 20. und 21. Mai Dialogveranstaltungen des Erzbistums Paderborn zur Transformation der Verwaltung mit den Mitarbeitenden der Gemeindeverbände OWL, Mitte und Ruhr statt. Im Podium skizzierten die Verantwortlichen der Bistumsleitung das weitere Vorgehen, beantworteten offene Fragen und diskutierten mit den Mitarbeitenden der Gemeindeverbände.

Im Podium Rede und Antwort standen die Projektverantwortlichen Generalvikar Thomas Dornseifer, Diözesan-Ökonom Volker Mauß, Sebastian Schrage, Geschäftsführer des Gemeindeverbands Mitte und Stefanie Müting, Leiterin der Koordinierungsstelle Transformation der Verwaltung.

Resonanzen aus dem Gemeindeverband Ostwestfalen-Lippe

In Paderborn begrüßte Geschäftsführer Detlev Müller rund 150 Mitarbeitende des Gemeindeverbands Ostwestfalen-Lippe, die sich am 20. Mai mittags in der Aula des Leokonvikts versammelt hatten. Einige von ihnen hatten bereits im Vorfeld Fragen an die Bistumsleitung eingereicht, die direkt im Podium beantwortet wurden.

Finanzchef Volker Mauß stellte zunächst Stefanie Müting vor.  Sie verantwortete bislang im Bereich Finanzen die Haushalte der Kirchengemeinden und hat erst jüngst die operative Programmleitung für die Transformation der Verwaltung übernommen. „Als Führungskraft im Erzbischöflichen Generalvikariat ist sie durch ihre bisherige Aufgabe bestens vernetzt mit Vertretern der Gemeindeverbände, mit Verwaltungsleitungen und Kirchenvorständen und kennt daher die Bedarfe auf beiden Seiten sehr gut.“

Unterschiedliches Tempo

Deutlich wurde, dass man an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs ist. Während einige erst einmal die Festlegung der Grenzen der 25 Seelsorgeräume abwarteten, würden andere schon mit den Nachbargemeinden in mögliche „Koalitionsgespräche“ gehen.

Jobgarantie

Generalvikar Thomas Dornseifer betonte mehrfach, dass alle Mitarbeitenden der Gemeindeverbände und des Generalvikariates auch weiterhin gebraucht werden. „Niemand wird seinen Job verlieren.“ Auch solle die Entlohnung für diese Arbeit gerecht sein, so dass vergleichbare Jobs auch gleich bezahlt würden, ohne dass allerdings zum jetzigen Zeitpunkt die zukünftige Organisationsstruktur der Verwaltungseinheiten schon feststehe. Diese wolle man im Projekt gemeinsam erarbeiten.

Wir machen keinen Mitarbeitertourismus durch das Bistum und seine Weiten.

Insbesondere für Spezialthemen soll perspektivisch eine Bündelung von Kompetenzen erfolgen. „Wir können nicht mehr an vier Stellen mit Einzelpersonen oder sehr kleinen Teams z.B. Erbpachtverträge oder Friedhöfe verwalten. Das ist nicht effizient.“

Um hier eine Vernetzung zu erzielen, setzt Dornseifer auf Digitalisierung: „Sie müssen nicht für bestimmte Themen nach Dortmund, Meschede oder Paderborn fahren. Wir machen keinen Mitarbeitertourismus durch das Bistum und seine Weiten.“  Dazu gehöre auch, dass man mobiles Arbeiten noch flexibler gestalte.

Kooperative Führung

Bei den Verwaltungsleitungen eines Seelsorgeraumes werde man im Projekt auch erarbeiten, wie die zukünftige Arbeit gestaltet wird. Die Verantwortung könne z.B. nach Regionen oder Sachthemen in den großen Seelsorgeräumen aufgeteilt werden. Es leuchtete ein, dass das Aufgabenprofil einer Verwaltungsleitung wie auch eines Kirchenvorstands einer der großen fusionierten Pfarreien der Zukunft völlig anders ist als bisher in einer einzelnen Ortsgemeinde.

Eine weitere Herausforderung sind die neuen Gremienstrukturen, insbesondere die Kirchenvorstände, von denen es in den geplanten 25 Seelsorgeräumen dann deutlich weniger geben wird. Dazu Diözesan-Ökonom Volker Mauß: „Wir können es uns definitiv nicht leisten, rund 5.000 Menschen zu verlieren nur weil sie nicht mehr Kirchenvorstand heißen. Die Engagierten, die sich in den Ortsgemeinden einbringen, sind mehr als Ortsvorsteher oder Kümmerer. Wir hoffen, dass sie ihre Expertise auch weiterhin in den Seelsorgeraum einbringen und das Leben in den Ortsgemeinden organisieren und entwickeln.“

Kita Holding

Auch die zukünftige Holding Struktur der Kitas bewegte die Anwesenden. Die Bistumsleitung machte deutlich, dass sich das gGmbH-Modell für die Kindertagesstätten bewährt habe. Die Holding werden nun als übergeordnete Rechtsform über die Kitagesellschaften gelegt. So sei man schlagkräftiger im Dialog mit der Landesregierung und schaffe effizientere Verwaltungsstrukturen. Der zukünftige Sitz der Holding stehe noch nicht fest.

Hervorragende Arbeit

Abschließend würdigte Thomas Dornseifer die in den Gemeindeverbänden und Kirchenvorständen geleistete Arbeit. „Dass nun etwas Neues entsteht, bedeutet nicht, dass das Alte schlecht war. Sie leisten hervorragende Arbeit. Bei unter 1,3 Millionen Katholiken im Erzbistum – Tendenz stark fallend – müssen wir uns allerdings strukturell auf die neuen Gegebenheiten einstellen.“ Volker Mauß hob noch einmal die Serviceorientierung der neuen Verwaltungseinheit hervor: „Wir können nicht einfach die alten Strukturen auf die neuen großen Seelsorgeräume ausrollen, sondern müssen völlig neu denken. Dafür brauchen wir das Wissen der Mitarbeitenden in den Gemeindeverbänden. Bringen Sie sich mit Ihrer Expertise in einem Teilprojekt ein. Gemeinsam werden wir etwas Neues schaffen, was den Menschen in den Gemeinden dient.“

Resonanzen aus dem Gemeindeverband Ruhr

Darum, wie dieses Neue aussehen soll, ging es auch bei der Versammlung der Mitarbeitenden des Gemeindeverbandes Ruhr am 21. Mai im Katholischen Centrum in Dortmund. Die Fragen richteten sich hier zunächst besonders auf die Sicherheit der Arbeitsplätze am Ort. „Wir brauchen jede und jeden von Ihnen – niemand wird seinen Arbeitsplatz verlieren“, stellte Volker Mauß klar. Und er fügte hinzu, dass sich dies auch auf den Ort beziehe.

Harmonisierung der Standards

Gefragt wurde außerdem nach dem Auftrag des Beratungsunternehmens KPMG. Dieses führende Unternehmen in seiner Branche solle Standards entwickeln und Prozesse beschreiben, erläuterte Volker Mauß. Aktuell hätten die Dienste an allen vier Orten unterschiedliche Standards. „Ein Ziel ist es beispielsweise, von der Kirchengemeinde bis nach oben ein einheitliches IT-System zu etablieren“, ergänzte Generalvikar Thomas Dornseifer.

Aufruf zur Mitarbeit

Zusammen mit Volker Mauß rief der Generalvikar die Mitarbeitenden dazu auf, später in den Projekten zur Umsetzung mitzuarbeiten und an der Ausgestaltung mitzuwirken. Auf die Frage, wie dann die vor Ort fehlende Arbeitskraft kompensiert werde antwortete Volker Mauß: „Wir denken hier an Aufstockungen von Stunden, wo dies möglich ist, aber auch an Zeitarbeit.“

Dem Eindruck, das Generalvikariat würde die Gemeindeverbände „übernehmen“, trat Thomas Dornseifer entgegen: „Wir lösen alle vier Standorte auf und bilden gemeinsam etwas Neues – ‚ihr kommt zu uns‘ ist deshalb nicht richtig.“ Alle würden in einem Boot sitzen und müssten an einem Strang ziehen.

Da man sich in einem Entwicklungsprozess mit breiter Beteiligung befinde, könnten Fragen nach der genauen Organisationsstruktur allerdings zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden, erläuterte er. Die Anwesenden rief er auf, sich weiterhin aktiv einzubringen, denn es werde noch weitere Beteiligungsformate geben.

Resonanzen aus dem Gemeindeverband Mitte

Als „konstruktiv-kritisch“ kann man die Stimmung der dreigeteilten Informationsveranstaltung beim Gemeindeverband Mitte am 20. Mai in Ense zusammenfassen. Rund 60 Mitarbeitende aus der Kirchenverwaltung hatten sich nachmittags zur ersten Runde vor Ort und digital zusammengefunden. Es folgten ein Treffen mit rund 20 Mitgliedern kirchlicher Mitarbeitervertretungen aller Ebenen, bevor die Debatte mit rund 50 Kirchenvorstandsmitgliedern aus den Verbandsausschüssen und Verwaltungsräten fortgesetzt wurde.

„Der Erfolg dieses Prozesses wird maßgeblich davon abhängen, dass sich Beteiligte aller Ebenen nun aktiv einbringen und es gelingt, dass die Menschen mitgenommen werden“, sagte Sebastian Schrage, in Personalunion Geschäftsführer der Gemeindeverbandes Mitte und Mitglied der strategischen Programmleitung für den Transformationsprozesses der Verwaltung.

Gemeinsam klären

In der dreigeteilten Veranstaltung wurde deutlich, dass es noch große Informationsunterschiede auf den verschiedenen Ebenen gibt. Während die hauptamtlichen Verwaltungsmitarbeitenden sich bereits grundsätzlich gut informiert fühlten, wünschten sich die MAVen und Kirchenvorstände eine deutliche Intensivierung der Informations- und Dialogarbeit über den Transformationsprozess.

Übereinstimmend stellten alle Diskussionsteilnehmer fest, dass die Zielsetzung und Durchführung des Transformationsprozesses außer Frage stehen. „Es ist allen klar, dass etwas passieren muss!“, fasste Schrage zusammen. Das änderte aber nichts daran, dass das „Was“ und „Wie“ noch gemeinsam geklärt werden müsse.

„Dafür wird es auf allen Ebenen und aufgeteilt nach Fach- und Organisationsstrukturen sogenannte Resonanzgruppen geben, in der sich Pastorale, Mitarbeitende, Gremienmitglieder und Laien aktiv einbringen sollen“, lud Generalvikar Thomas Dornseifer zum Mitarbeiten ein. Volker Mauß ergänzte: „Für Mitarbeitende, die sich in den Prozess einbringen wollen, werden wir die Möglichkeit zur Freistellung schaffen, damit sie auch Kapazitäten haben, sich zu engagieren.“

Warum Trennung von Pastoral und Verwaltung?

Insbesondere aus den Reihen der MAVen und Kirchenvorstände wurde eine weitere Perspektive in den Dialog eingebracht: Die thematische Trennung von Kirchenverwaltung und Pastoral im Transformationsprozess stelle sich aus deren Sicht nicht immer als praktikabel und sinnvoll heraus. Das gelte beispielsweise bei dem Personal, das vor Ort in den Pfarrbüros eingesetzt werde.

Seitens der Kirchenvorstände herrschte grundsätzliches Verständnis für die hohe betriebswirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Herausforderungen und Notwendigkeiten, die die angekündigten Schritte mit sich bringen würden.  Andererseits wurde aber auch betont, dass man bei aller Professionalität nicht aus den Augen verlieren dürfe, dass die Kirche im Erzbistum Paderborn im Kern eben „keine Firma“ sei, die man ausschließlich betriebswirtschaftlich restrukturieren könne wie einen Konzern. Man hoffe sehr, dass man diesen Aspekt nicht aus den Augen verlieren würde.

Bei der Fusion der drei KITA gGmbHs hat man beispielsweise im Gemeindeverband Mitte die Erfahrung gemacht, dass es ein hochemotionaler und -sensibler Weg sei, kleine Einheiten zu großen Strukturen zusammenzuführen. Dafür war viel Kommunikation notwendig. „Um schlagkräftig zu bleiben, führt allerdings kein Weg an der Schaffung großer Strukturen vorbei – und das ist auch ein Ziel des Prozesses“, betonte Generalvikar Dornseifer.

Ein guter Auftakt

Einigkeit herrschte bei allen Beteiligten, dass dieses Treffen als Auftakt vieler gemeinsamer Veranstaltungen angesehen werden soll. Man wünsche sich intensive und aktive Dialogforen, bei denen sich innerhalb des nun anstehen Prozesses alle Interessierten und Beteiligten aktiv und offen einbringen können und nicht als Beobachter am Rande stehen und auf die Ergebnisse warten würden. „Um in diesem Prozess Zusammenwachsen zu können, brauchen wir das Knowhow aller Mitarbeitenden und Gremien, damit wir im Laufe des Prozesses noch viele Fragen beantworten und gemeinsame Wege finden“, stellte Generalvikar Thomas Dornseifer abschließend fest.

Auf einen Blick: Der Transformationsprozess zur Neuausrichtung der Verwaltung

Das Ziel

Aus den bisherigen drei Gemeindeverbänden und dem Erzbischöflichen Generalvikariat entsteht die neue Kirchenverwaltung der Zukunft. Eine leistungsstarke, kundenorientierte Einheit, die die Chancen der Digitalisierung nutzt.

Die Projektleitung

Strategische Programmleitung

  • Generalvikar Thomas Dornseifer
  • Diözesan-Ökonom Volker Mauß
  • Sebastian Schrage, Geschäftsführer des Gemeindeverbands Mitte

Operative Programmleitung

  • Stefanie Müting, Leiterin der Koordinierungsstelle Transformation der Verwaltung

Beratung

Externe Experten des renommierten Beratungsunternehmens KPMG begleiten den Prozess, um Standards zu definieren und Prozesse zu harmonisieren.

Das Vorgehen
  • Strukturiertes Programm mit mehreren Teilprojekten
  • Beteiligung von  Mitarbeitenden und unabhängigen Experten
  • Ergebnisoffen
  • Work in progress
Die Teilprojekte

Die Bereiche Bistums- und Kitaverwaltung werden jeweils in einzelnen Projekten im Programm gedacht. Für beide gibt es folgende Teilprojekte, die jeweils von zwei Personen verantwortet werden. Insgesamt ist der Prozess bisher  in 14 Teilprojekte gegliedert. Die Besetzung der Teilprojekte befindet sich zurzeit noch im Aufbau.

    • Finanzen
    • IT
    • Personal
    • Verwaltung
    • Bau
    • Aufsicht und Recht
    • Individuell bei Kita-Holding: Pädagogik/Pastoral
    • Individuell bei Bistumsverwaltung: Verwaltungsleitung/Kundenbetreuung

Die Bistumsleitung lädt alle Verwaltungsleitungen und Mitarbeitenden der Gemeindeverbände und des Generalvikariates ausdrücklich dazu ein, sich mit ihrer jeweiligen Expertise in den entsprechenden Teilprojekten einzubringen.

Die Prämissen
  • Arbeitsplatzgarantie: Niemand wird seinen Job verlieren
  • Erhalt der Verwaltungsstandorte
  • Harmonisierung der Eingruppierungen und gerechte Bezahlung

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