Die aktuellen Entwicklungen stellen uns alle vor große neue Herausforderungen. Wie kann der Dienst des Priesters eingebunden sein in ein Kirchen- und Gemeindeverständnis, dass das „Priestertum aller Gläubigen“ ernst nimmt? Gleichzeitig nehmen wir wahr, dass immer mehr Menschen sich die Frage nach Gott überhaupt nicht mehr stellen oder ihre religiöse Sehnsucht außerhalb der verfassten Kirchen stellen.
Handlungsfähig bleiben
Der Diözesantag zählt zu Recht die Frage nach der Leitung zu den Schlüsselthemen unseres Erzbistums. Gerade in den Pastoralen Räumen begegnet uns ein doppeltes Dilemma. Erstens: Wie gehen wir mit den zunehmend unbesetzten Stellen um? Und zweitens: Wie stellen wir eine kontinuierliche Handlungsfähigkeit sicher – unabhängig vom persönlichen Führungsstil Einzelner? Wie gelingt ein gutes Miteinander von vielfältigen pastoralen Berufen?
Wenn ich auf meine nun bald 13-jährige Tätigkeit als Personalverantwortlicher im Erzbistum Paderborn zurückschaue, dann hat sich im Personaleinsatz viel geändert. Schon lange geht es nicht mehr nur darum, dass eine Stelle „einfach besetzt“ ist. Erst vor kurzem haben Gremienverantwortliche aus einem Pastoralverbund mir empört die Frage gestellt: „Sie werden doch für uns einen Priester haben!?“ … In einer komplexen Welt ist auch der Personaleinsatz komplexer geworden.