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Zusammenhalt und Identifikation

Warum das Corporate Design für das Erzbistum Paderborn so wichtig ist – Interview mit Judith Bowinkelmann

Warum das Corporate Design für das Erzbistum Paderborn so wichtig ist – Interview mit Judith Bowinkelmann

An welche Marke denken Sie, wenn Sie „Magenta“ hören? Welcher Energy-Drink „verleiht Flüüügel“? Und ich bin mir sicher, dass Sie auch wissen, wer der Sponsor einer Mannschaft ist, wenn Sie drei Steifen auf deren Trikots sehen. Die direkte Zuordnung einer Marke oder eines Unternehmens nur anhand einiger weniger Details wie Farben, Slogans oder Muster, ist das Ergebnis eines konsequenten und starken Corporate Designs. Das äußere Auftreten verrät direkt, mit wem wir es zu tun haben. So wie Sie zu anfangs sicher sofort an die Telekom, Red Bull und Adidas gedacht haben.

Im vergangenen Sommer hat das Erzbistum Paderborn nicht nur ein neues Logo, sondern auch ein eigenes Corporate Design erhalten. Wir haben mit Judith Bowinkelmann, Grafikerin und Designerin im Erzbischöflichen Generalvikariat, gesprochen, die das Corporate Design für das Erzbistum Paderborn entwickelt hat und unter anderem nachgefragt, was das Besondere am Corporate Design des Erzbistums ist, wer sich alles daran halten muss, ob nicht nun alles irgendwie gleich aussieht und was es mit dem neuen Update auf sich hat.

Redaktion

Frau Bowinkelmann, warum gibt es ein Corporate Design für das Erzbistum Paderborn?

Judith Bowinkelmann

Das Erzbistum Paderborn ist eines der vielfältigsten Bistümer in Deutschland. Ein einheitliches Corporate Design ist notwendig, um nach außen die Philosophie des Erzbistums zu verkörpern und eine Wiedererkennung zu ermöglichen. Es stärkt langfristig die „Marke“, festigt die eigene Identität und erhöht dabei gleichzeitig die Glaubwürdigkeit.

Das Corporate Design beschreibt das visuelle Erscheinungsbild des Erzbistums Paderborn. Es bildet die Handlungsleitlinien aller gestalterischen Entscheidungen und garantiert so über alle Medien hinweg ein einheitliches Bild.

Redaktion

Wo findet sich denn das Corporate Design des Erzbistums überall wieder?

Judith Bowinkelmann

Ein Corporate Design zieht sich über alle Kommunikationskanäle – ganz gleich ob Print oder Digital. Es ist an sehr vielen Stellen zu finden und auch an manchen, an denen wir es gar nicht so vermuten. Natürlich taucht es im einheitlichen Geschäftspapier auf, auf Visitenkarten, im Mail-Abbinder, auf Publikationen oder dem Internetauftritt. Aber wir haben auch erst kürzlich das Elektromobil des Generalvikariats mit dem neuen Logo und Design versehen. Auch die Kaffeetassen, die in der Serie „Auf eine Kaffeelänge mit…“ zum Einsatz kommen, spiegeln das Corporate Design wider.

"Das Corporate Design beschreibt das visuelle Erscheinungsbild des Erzbistums Paderborn. Es bildet die Handlungsleitlinien aller gestalterischen Entscheidungen und garantiert so über alle Medien hinweg ein einheitliches Bild."

– Judith Bowinkelmann

Redaktion

Welche Charakteristika sind typisch für das Corporate Design des Erzbistums?

Judith Bowinkelmann

Hier ist natürlich zu allererst das Logo des Erzbistums zu nennen. Das markante rote Kreuz samt dem Schriftzug „Erzbistum Paderborn“ bilden zusammen eine Wort-Bild-Marke, die nicht getrennt werden darf. Es gibt neben dem Querformat lediglich noch ein Hochformat, das allerdings nur dann eingesetzt werden soll, wenn es das Layout gar nicht anders zulässt. Darüber hinaus gibt es ganz klar definierte Regeln, wie das Logo auf welchem Medium zu verwenden ist. Diese können alle im Corporate Design Manual nachgelesen werden.

Aus dem roten Kreuz heraus leitet sich ein weiteres einprägsames Gestaltungselement ab, das Bogenelement. Der Bogen nimmt genau den Schwung des rechten Kreuzarmes aus dem Logo auf und ist an zahlreichen Stellen zu finden. Egal ob online, wo es die Überschrift der Meldungen hinterlegt oder im Print, wo es das Bildelement von der Typografie trennt.

Redaktion

Also könnte man ein Corporate Design mit einem Werkzeugkoffer vergleichen?

Judith Bowinkelmann

Ja genau. Ein Corporate Design besteht sozusagen aus unterschiedlichen Bausteinen und Instrumenten. Elementare und wichtige Bestandteile sind: Logo, Typografie, Farben, Gestaltungselemente wie zum Beispiel der Bogen, ein klar definiertes Gestaltungsraster, eine offene und moderne Bildsprache, um nur einige wenige zu nennen. Ich sehe das Zusammenspiel dieser Bestandteile und weiß: „Das kommt vom Erzbistum.“

Redaktion

Diese Elemente sind also wichtig, um ein einheitliches Auftreten zu garantieren. Aber was mache ich, wenn das Layout nicht zu meinen bisherigen Publikationen passt. Muss ich dann alles neu layouten lassen?

Judith Bowinkelmann

Hier ist zuerst wichtig herauszufinden, wer der Absender des Produkts ist. Ist es das Erzbistum Paderborn selbst, seine Abteilungen sowie angeschlossenen Institutionen, dann ja. Ist das Erzbistum nur an einem Projekt beteiligt und taucht mit dem Logo beispielsweise auf einem Flyer auf, dann nicht. Dann gelten nur die Vorgaben, die auf die Wort-Bild-Marke bezogen sind.

Die meisten Abteilungen sind aber bereits mit dem neuen Corporate Design vertraut und erstellen ihre Publikationen im neuen Layout. Wer sich aber noch unsicher ist oder Hilfe benötigt, kann sich gerne an die Abteilung Kommunikation wenden. Wir haben einen Pool an Designern und Agenturen, die Sie bei der Gestaltung unterstützen können oder geben Ihnen Ratschläge und Empfehlungen, wie sich Ihr Vorhaben am besten umsetzen lässt.

Redaktion

Heißt das im Gegenzug, dass nichts mehr veröffentlicht werden darf, was nicht von der Abteilung Kommunikation frei gegeben ist?

Judith Bowinkelmann

Wir sehen uns als eine Art „Design-Kompetenzcenter“. Daher sollten alle Publikationen, dessen Absender das Erzbistum Paderborn ist, einmal von uns einem finalen Check unterzogen werden. Schicken dazu einfach eine Mail an grafik@erzbistum-paderborn.de.

Wenn Sie aber bereits zu Beginn eines Projekts das Corporate Design Manual beachten und dem (Grafik-)Designer oder der Designerin, mit dem oder der Sie zusammenarbeiten, zur Verfügung stellen, dann kann wenig schief gehen. Denn das Corporate Design lässt gleichzeitig viele Freiheiten.

Die Farben der einzelnen Bereiche des Generalvikariates

Jeder Bereich des Erzbischöflichen Generalvikariates hat nun seine individuelle Farbe bekommen.
Redaktion

Am 2. April hat das Corporate Design nun ein Update bekommen. Heißt das, die Vorgaben sind gar nicht endgültig festgelegt, sondern ändern sich?

Judith Bowinkelmann

Ein Corporate Design ist nie ein starres Gerüst, von dem man nicht abrücken darf, das sich nie weiterentwickelt oder angepasst wird. Die bereits genannten Bausteine lassen sich auf die jeweilige Zielgruppe und die Botschaft ausrichten und im Laufe der Zeit wird sich dieser Werkzeugkoffer immer mehr erweitern und ergänzen. Daher ist es am Anfang eines Projekts so immens wichtig klar herauszustellen, wen ich erreichen möchte und was dieser Jemand an Informationen erhalten soll. Kurz: wer ist die Zielgruppe und was möchte ich erreichen. Erst danach kommt dann, wie setze ich es um!

Aus diesem Grund sind auch Anregungen von außen für uns sehr wichtig, um das Corporate Design immer weiter zu entwickeln und auf viele weitere Bereiche ausweiten zu können. Daher wird das jetzige Update auch sicher nicht das letzte sein.

Redaktion

Welche Neuerungen beinhaltet denn das aktuelle Update?

Judith Bowinkelmann

Das Manual wurde um die Bereichs- und Sekundärfarben ergänzt. So gibt es nun neben den Primärfarben (die zwei Rot- und Grautöne) weitere Rottöne und Farben aus dem Blauspektrum, die die Primärfarben farbharmonisch und sinnvoll erweitern.

Zudem wurden die Farben der einzelnen Bereiche des Generalvikariates festgelegt. Jeder Bereich hat nun seine individuelle Farbe, sodass anhand dieser direkt ersichtlich wird mit welchem Bereich ich es gerade zu tun habe.

Die Abteilung Finanzen ist dabei beispielsweise dunkelblau, die Pastoralen Dienste hellgrün. Manche Farben sind gänzlich neu zugeordnet worden, andere Bereiche haben ihre gelernten Farben behalten. So wurde dem Bereich Schule und Hochschule natürlich sein angestammtes Gelb zugeschrieben, die Caritativen und Sozialen Dienste sind rot und das Metropolitankapitel dunkelviolett.

Corporate Design Manual - Stand April 2020

Test
Redaktion

Gab es bereits einen Anlass, bei dem das Corporate Design beispielhaft eingesetzt wurde?

Judith Bowinkelmann

Hier gibt es schon einige sehr schöne Publikationen im angewandten Design: wie zum Beispiel den Klimabericht oder jetzt ganz neu die Präventionsbroschüre. Welche Bandbreite aber ein Design zulässt, zeigt das neue Messestandkonzept für Ausbildungsmessen. Hier wurde speziell für diese Zielgruppe und den Auftritt ein Claim #dichschicktderhimmel entwickelt und ganzheitlich auf verschiedene Medien übertragen. So gibt es neben Messewand, Theke und Flyern auch passende Merchandise-Produkte. Zusätzlich wollen wir diese Kampagne auch ins Digitale übertragen.

An diesem Beispiel wird auch deutlich, dass ein konsequentes Corporate Design nicht bedeutet, dass von nun an alles gleich aussieht und in einem Einheitsbrei verschwindet. Nein, da wir stets hinterfragen, wohin wir mit einem Projekt möchten und uns anhand der Zielsetzung am Corporate Design bedienen, wird es nicht langweilig.

Redaktion

Also wünschen Sie sich für die Zukunft?

Judith Bowinkelmann

Wir wünschen uns, dass wir mithilfe des Corporate Designs mit der Zeit den Zusammenhalt untereinander und die Identifikation mit dem Arbeitgeber weiter stärken. Wir möchten die individuellen Werte des Erzbistums Paderborn, der katholischen Kirche, hervorheben, unsere Identität wahren und Einheit ausdrücken.

Vielen Dank für das Gespräch.

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