Was die Pandemie deutlich machte – Erfahrungen eines Pfarrgemeinderatsmitglieds
Claudia Siepmann, Pfarrgemeinderatsmitglied in Welver und im Vorstand des Dekanatspastoralrats Hellweg, berichtete von einer Telefonumfrage, die der Dekanatspastoralrat im Frühjahr und Sommer unternommen habe. Ein ganzes Spektrum an Rückmeldungen hatte sie im Gepäck: von Hauptamtlichen, die „abgetaucht“ waren, von ganzen Pfarrgemeinderäten, die ebenfalls in Schockstarre verfielen bis hin zu kreativen, neuen Aufbrüchen. Die Nutzung des Internets habe plötzlich generationenübergreifend funktioniert: „Unsere Live-Streams haben dazu geführt, dass Enkel mit ihren Großeltern zusammen die Messe angeschaut haben“. Die „aufsuchende Seelsorge“ sei in der Corona-Zeit ein großer Bedarf gewesen. Besonders negativ habe es sich ausgewirkt, wenn sie nicht stattfand. Besonders hilfreich sei sie gewesen, wo kreative neue Kontaktwege gefunden wurden.
Parallel tat sich im Chat eine Diskussion auf, die an die Grundsätze zukünftiger Pastoral rührte: Wie viel Verantwortung wollen Ehrenamtliche eigentlich tragen? Manche berichtete davon, dass sie sich gerne mehr an Entscheidungsprozessen beteiligen würden, aber von Hauptamtlichen aktiv ausgebremst würden. Gleichzeitig meinten Chat-Teilnehmende auch, dass Ehrenamtliche nicht „noch mehr“ Funktionen der Seelsorge auf ihre Schultern nehmen könnten.
„Tatsächliche und effektive Partizipation“ lautete das Thema hinter dieser Diskussion – ein Stichwort aus dem Zukunftsbild, das ein Modellprojekt mit dem Titel „Ehrenamtliche Mitverantwortung“ seit 2017 erforscht und erprobt.