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Wenn Homeoffice plötzlich normal wird

Frank Rosenberger, Leiter des Bereichs Personal und Verwaltung im Generalvikariat, über Arbeiten in Zeiten von Corona

Frank Rosenberger, Leiter des Bereichs Personal und Verwaltung im Generalvikariat, über Arbeiten in Zeiten von Corona

Seit einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben und hat auch das Arbeiten im Erzbistum Paderborn verändert. Ein Interview mit Frank Rosenberger, Leiter des Bereichs Personal und Verwaltung im Generalvikariat, über Erfahrungen und Lehren aus den vergangenen Monaten.

Header- und Teaserfoto: Shutterstock / Carlos Alberto kunichek

Redaktion

Seit einem Jahr bestimmt Corona die Schlagzeilen. Wie war das, als die Pandemie im Erzbistum Paderborn ankam?

Frank Rosenberger

Zunächst einmal hat uns die Pandemie natürlich überrascht. Wie viele andere Arbeitgeber standen wir vor der Frage: Was tun wir jetzt? Wie gehen wir weiter vor? Da zunächst einmal kaum etwas über das Virus bekannt war, setzten wir von Anfang an auf Sicherheit, bildeten einen Krisenstab und schickten alle nach Hause, bei denen dies möglich war. Die Devise lautete, Begegnungen so gut wie möglich zu vermeiden. In den sehr kurzfristig und unkompliziert mit den Mitarbeitervertretungen vereinbarten Betriebsferien während der Osterferien hatten wir dann die Möglichkeit, unsere Maßnahmen zu ordnen und das weitere Vorgehen gezielter zu planen. Aber zunächst war unser Prinzip: Learning by doing, also Hygienemaßnahmen einleiten und neue Hygienestandards definieren, Bürobelegungen prüfen und so weiter … Mein Dank gilt allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben die Maßnahmen von Anfang an mitgetragen, unterstützt und hilfreiche Verbesserungsvorschläge gemacht.

Redaktion

Viele Kolleginnen und Kollegen nutzen seit Beginn der Pandemie das Homeoffice. Wie war es möglich, dieses schnell auszubauen?

Frank Rosenberger

Im Hinblick auf Homeoffice gilt mein besonderer Dank unserem Bereich IT und Datensicherheit, der Sonderschichten geschoben und vieles möglich gemacht hat, um viele Kolleginnen und Kollegen von zu Hause aus ans Arbeiten zu bekommen, sozusagen „anzuschließen“. Gerade am Anfang war Improvisation gefragt. Teilweise wurden alte Geräte wieder in Betrieb genommen, weil der Markt leergefegt war … Wir haben Programme wie WIRdesk auf- und ausgebaut und nach Videokonferenzlösungen gesucht, um unsere Kommunikation mit den Mitarbeitenden und deren Zusammenarbeit untereinander aufrechtzuerhalten… Natürlich hat das Homeoffice Grenzen. Bei Tätigkeiten insbesondere im technischen Dienst  – ich denke da zum Beispiel an Reinigung, Hauswirtschaft, Haustechnik, Fahrdienste – macht dies wenig Sinn. Auch manch andere Aufgaben kann oder darf man nicht von zu Hause aus machen. Zum Beispiel dürfen Personalakten aus Datenschutzgründen das Haus nicht verlassen und müssen daher im Büro bearbeitet werden.

“Wir werden die Erfahrungen aus dieser Zeit evaluieren: Was war gut? Was war schlecht? Was hat sich bewährt? Was wollen wir beibehalten? Dabei werden wir auch die Mitarbeitenden mit einbeziehen. Wir werden ganz sicher einige der positiven Dinge dauerhaft fortführen und verbessern, zum Beispiel auch vor dem Hintergrund Ressourcen und Umwelt zu schonen, verstärkt digitale Konferenzen und Meetings abhalten.”

Frank Rosenberger

Redaktion

Nach den Bund-Länder-Vereinbarungen vom Januar wurden Arbeitgeber aufgefordert, so viel Homeoffice wie möglich anzubieten. Was bedeutete das für das Erzbistum Paderborn?

Frank Rosenberger

Nicht viel Neues. Die Regelungen waren noch einmal eine klare Aufforderung der Politik an die Arbeitgeber, die Homeoffice bis dahin gar nicht oder noch viel zu wenig umgesetzt hatten. Wir waren und sind da seit Pandemie-Beginn gut aufgestellt und haben es nie jemandem verwehrt, Homeoffice zu machen, ganz im Gegenteil. Nicht nur der Gesundheitsschutz, sondern auch die Möglichkeit, dass Mitarbeitende die Betreuung ihrer Kinder zu Hause sicherstellen konnten, war und ist uns in diesen Zeiten wichtig. Im Krisenstab haben wir die konkrete Umsetzung von Homeoffice (welcher Mitarbeitende geht an welchem Wochentag und wie oft) und auch die Bürobelegung ganz dezentral in die Hände der einzelnen Bereichsleitungen des Generalvikariats gegeben – unterstützt vom Team Arbeits- und Gesundheitsschutz. Um keine unnötigen bürokratischen Hürden aufzubauen, haben wir auch die internen Vor-Corona-Regelungen zum Homeoffice außer Kraft gesetzt.

Redaktion

Was sagen Sie Kolleginnen und Kollegen, die Vorbehalte gegen das Arbeiten von zu Hause aus haben?

Frank Rosenberger

Zunächst einmal hatte ich selbst anfangs zugegebenermaßen auch Vorbehalte – zum Beispiel konnte ich mir nur schwer vorstellen, wie Führung aus dem Homeoffice heraus gelingen kann. Mein Fazit heute: Man muss sich darauf einlassen. Für sich selbst und sein berufliches wie privates Umfeld heißt es üben, dann ist ganz viel möglich. Ich denke da zum Beispiel an die unterschiedlichen Programme für digitale Konferenzen, die ganz viele inzwischen selbstverständlich nutzen. Eins möchte ich aber auch betonen: Soziale Kontakte bei der Arbeit sind und bleiben natürlich wichtig, Sie sind unverzichtbar für eine gute Zusammenarbeit. Ich kann auch gut verstehen, dass man in diesen Zeiten lieber ins Büro kommen möchte, als gefühlt „isoliert“ zu Hause zu sein, denn zur Arbeit gehen zu können, wirkt da wie ein Stück Normalität.

Redaktion

Was bleibt von all dem, wenn die Pandemie vorbei ist?

Frank Rosenberger

Wir werden die Erfahrungen aus dieser Zeit evaluieren: Was war gut? Was war schlecht? Was hat sich bewährt? Was wollen wir beibehalten? Dabei werden wir auch die Mitarbeitenden mit einbeziehen. Wir werden ganz sicher einige der positiven Dinge dauerhaft fortführen und verbessern, zum Beispiel auch vor dem Hintergrund Ressourcen und Umwelt zu schonen, verstärkt digitale Konferenzen und Meetings abhalten. Dann muss zum Beispiel jemand, der aus dem Siegerland anreisen müsste, nicht insgesamt vier Stunden Fahrtzeit in Kauf nehmen, um eine Stunde lang an einer Sitzung in Paderborn teilzunehmen, er kann sich einfach per Video dazu schalten. Wir werden mobiles Arbeiten und das Arbeiten mit und an digitalen Inhalten ausbauen. Beispielhaft zu nennen wären hier videokonferenzfähige Sitzungsräume, Ausbau der Ausstattung mit Laptops und Erweiterung der Arbeit mit digitalen Inhalten und Akten. Das sind Lernerfahrungen aus der Corona-Zeit, die wertvoll sind. Aber noch viel wertvoller wird es nach der Pandemie sein, wenn wir alle wieder ohne Bedenken und Gefahren zusammenkommen und zusammenarbeiten können – im direkten persönlichen Kontakt. Wieder gemeinsam feiern zu können, darauf freue ich mich auch.

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