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News
20. Mai 2021

Wachgeküsst aus dem Corona-Schlaf

Ehrenamt: Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn beraten über den „Neustart“ nach der Pandemie

Gibt es ein Leben „nach Corona“? Reicht es – wie Dornröschen – nach langem Schlaf wachgeküsst zu werden, und alles kann wie zuvor weiterlaufen? Nein, meint der Diözesanrat der Caritas-Konferenzen (CKD) im Erzbistum Paderborn, unter deren Dach rund 16.000 Ehrenamtliche versammelt sind. „Wir werden nicht nahtlos an die Zeit vor der Pandemie anknüpfen können“, sagt die CKD-Vorsitzende Helga Gotthard. „Es gilt, schon jetzt den Neustart vorzubereiten. Wir sollten nicht einfach wie vorher weitermachen, sondern die neue Normalität zelebrieren.“

 

Einerseits neue Solidarität

„Wachgeküsst – Wie geht´s, wenn es wieder geht?“ war die Frage, mit der sich rund 60 regionale Leitungen der Caritas-Konferenzen im Erzbistum Paderborn auseinandersetzten. In der Pandemie sei einerseits neue Solidarität spürbar geworden. „Ehrenamt ist sichtbarer, Kooperation wird gelebt“, sagt CKD-Referentin Rebekka Schade. Doch von vielem habe man sich auch verabschieden müssen, nicht nur von einem Gefühl der Sicherheit und Kontrolle, sondern auch von Träumen, Kontakten und Menschen. Viele Ehrenamtliche in den Caritas-Konferenzen seien in der Pandemie aktiver als vorher gewesen, andere seien in einen Dornröschenschlaf gefallen. Seniorenrunden, Kleiderkammern oder Mittagstische wurden – zumindest zeitweilig – geschlossen, manche konnten bis heute nicht wieder öffnen.

 

Andererseits schwieriger Neustart beim Ehrenamt

„Der Neustart wird unterschiedlich schwierig sein: Das Ehrenamt muss langsam wieder ans Laufen gebracht werden“, sagt CKD-Geschäftsführerin Annette Rieger. Gleichzeitig dankte sie all denen, die durchgehalten hätten. „Wir sollen deutlich machen: Jede und jeder wird gebraucht!“ Denn Corona wirke wie ein „Brennglas“. Die soziale Not sei durch die Pandemie verschärft worden, der Bedarf am Einsatz der Ehrenamtlichen der Caritas-Konferenzen deutlich gewachsen. „Corona hat die Einsamkeit verstärkt, besonders bei jüngeren Menschen! Kinder und Jugendliche leiden leise.“ Auch die Armut werde zu einem größeren Problem. „Arme Menschen sind doppelte Corona-Opfer“, meint Annette Rieger. Zum einen würden die ehrenamtlich geführten Hilfesysteme wegbrechen, ohne die das Sozialsystem nicht mehr funktioniere. Zum anderen machten prekäre Lebenssituationen den Schutz vor dem Virus schwerer. Arme und Migranten würden deshalb als „Corona-Beschleuniger“ stigmatisiert. Zudem gebe es wegen der Pandemie deutlich weniger Kontakte von Migranten zur deutschsprachigen Bevölkerung, das erschwere die Integration. „Auch der Stress für die Familien, besonders für Alleinerziehende und Mütter ist nach wie vor unglaublich“, sagt Annette Rieger. „Ohne Großeltern geht in vielen Familien nichts.“

 

Sorgenvoller Blick auf die Gesellschaft

Sorgen machen sich die Regionalleitungen der Caritas-Konferenzen auch über den deutlich raueren Umgangston. „Wir sehen die Gefahr der gesellschaftlichen Spaltung, Konfrontation und Wut statt zuhören und wertschätzen“, meint Rebekka Schade. Beziehungen und Gemeinschaft seien deshalb „lebenswichtig“. „Digital ist toll, reicht aber nicht aus: Echte Gespräche, Telefonate und Briefe sind wichtige Medien, um den Zusammenhalt zu stärken.“ Denn dieser sei fragiler als gedacht.

Die Vorsitzende der Caritas-Konferenzen, Helga Gotthard, sieht das Ehrenamt deshalb auch als wichtigen Solidaritätsstifter in einer Gesellschaft, die bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie das Gemeinwohl nicht aus den Augen verlieren dürfe.

Mehr Infos: www.ckd-paderborn.de

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