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Maria 2.0 das sagen Personen im Erzbistum

"Maria 2.0“ polarisiert bis heute, denn die Aktionen gehen weiter. Ein Blick auf Aussagen aus dem Erzbistum.

Als im Mai 2019 Frauen unter dem Schlagwort „Maria 2.0“ in einen Kirchenstreik traten, reichten die Reaktionen von großer Zustimmung bis hin zu klarer Ablehnung. Ohne Frage: „Maria 2.0“ ist ein Thema, das polarisiert – bis heute, denn die Aktionen gehen weiter. Für uns Grund genug, einen Blick auf Aussagen aus dem Erzbistum zu werfen. Generalvikar Alfons Hardt gab im Mai aus Anlass der Streikaktionen ein Interview, in der jüngsten Ausgabe des “erzblatts” äußerten sich Dr. Annegret Meyer, Referentin für theologische Grundlagenarbeit im Erzbischöflichen Generalvikariat, und Mareike Flore aus der Zentralabteilung Entwicklung im Erzbischöflichen Generalvikariat zu der gleichen Thematik

Für das Gespräch, gegen Diffamierung, mit Leidenschaft für das Evangelium

„Es braucht Verständnis füreinander“, sagte Generalvikar Alfons Hardt im Interview – und forderte damit Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten. „Die Frauen, die die Aktion ins Leben gerufen haben, engagieren sich zum Teil seit Jahrzehnten“, stellte er fest. „Durch sie ist die Kirche in den Gemeinden lebendig. Sie sorgen sich um die Zukunftsfähigkeit ihrer Kirche. Das ist eine Motivation, die ich in hohem Maß wertschätze.“

Gleichzeitig warnte er vor Brüchen zwischen jenen Menschen, denen der Wandel zu langsam geht, und jenen, denen er zu schnell geht. „Der Wunsch nach Veränderung ist legitim. Wir sind mit dem Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn diesbezüglich auf einem guten Weg. Aber jeder nachhaltige Wandel braucht Zeit, weil er von Vielen mitgetragen werden muss. Das gerät mir zu oft in den Hintergrund.“

PortraitDr. Annegret Meyer fand im Interview klare Worte: „Ich schäme mich manchmal fremd dafür, wie schnell wir uns auch als Katholikinnen gegenseitig den Glauben absprechen“, sagte sie. „Mit welcher Heftigkeit die Anliegen und der Streik attackiert werden, obwohl sich hier Frauen aus dem „Inner Circle“ der Kirchengemeinden zusammenschließen. Allerdings zeigt sich für mich angesichts der Diffamierungen und Beleidigungen auf manchmal beschämendem Niveau, dass offensichtlich wunde Punkte berührt werden.“

„Emotionen sind grundsätzlich immer gut, denn wo Emotionen sind, ist Leidenschaft“, fand Mareike Flore. „Trotz aller Emotionalität sollte es jedoch konstruktiv bleiben, denn nur so lassen sich Perspektiven eröffnen und es können gemeinsam Wege zu Lösungen gesucht werden. Letztlich liegt uns allen doch das Gleiche am Herzen! Es ist die Liebe Gottes, die wir spüren und weitergeben wollen.“

Glaubwürdiges Christsein und die Rolle von Frauen in der Kirche

Generalvikar Hardt verwies im Interview auf das Zukunftsbild, wo die Berufung aller Getauften für die Gestaltung des kirchlichen Lebens die grundlegende und tragende Basis bildet. „Wir haben uns hier zur „selbstverständlichen Wahrnehmung der gleichen Würde von Frauen und Männern“ verpflichtet“, sagte er. „Das gilt sowohl für den ehrenamtlichen Einsatz vieler Frauen in den Gemeinden als auch für zentrale Führungspositionen.“

PortraitDr. Annegret Meyer machte hinter der Wahrnehmung der gleichen Würde von Männern und Frauen ein tieferliegendes Problem aus, das über die so genannte „Frauenfrage“ hinausgehe: „Wie geht glaubwürdiges Christsein angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche? In einem Statement habe ich jüngst gelesen: ‚Ich will nicht mehr vom Kuchen, ich will einen anderen Kuchen.‘ Dem kann ich mich gut anschließen.“

Mareike Flore zitierte aus dem Internetblog von Prof. Dr. Regina Polak, die ihr aus dem Herzen sprach: „Die großen spirituell-theologischen, kirchlichen Herausforderungen der Gegenwart werden wahrscheinlich überhaupt erst sichtbar werden, wenn wir uns nicht mehr nur mit uns selbst beschäftigen müssen. Aber dann könnten wir – Männer wie Frauen – unsere ganze Kraft endlich dafür einsetzen, auf die Zeichen der Zeit zu reagieren.“

Die Konsequenzen aus Maria 2.0: Was ist möglich?

„Frauen auch in leitender Verantwortung gehören im Erzbistum Paderborn zur Normalität“, so Generalvikar Hardt, der im Interview auf mehrere Leitungspositionen verwies, die im Generalvikariat bereits in Frauenhand seien. Besonders hob er die neuen Stellen der Verwaltungsleitungen hervor, die flächendeckend in den Pastoralen Räumen eingeführt werden. „Hier haben Frauen die großartige Chance, sich in der Leitungsebene der Pastoralen Räume einzubringen“, sagte er. Und er ergänzte: „Ich finde es schade, dass die Diskussion um die Zulassung von Frauen zur Weihe oft überlagert und geringschätzt, wie viel Gestaltungsspielraum Frauen als Laien an vielen Stellen längst haben.“

Mareike Flore blickte im Interview voraus auf die nächste Frauenkonferenz im Dezember 2019. „Wir haben das Ziel, den Tag für diesen Dialog zu nutzen“, kündigte sie an. „Gleichzeitig arbeiten wir konkrete Punkte aus, damit Änderungen spürbar werden können.“

PortraitDr. Annegret Meyer blickte in die Kirchengeschichte und macht Mut: „In der Geschichte hat es immer Bewegungen gegeben, das Evangelium vom menschgewordenen Gott mit der aktuellen Fragen in Kontakt zu bringen und damit die Aussageform zu verändern.“

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