„Es braucht Verständnis füreinander“, sagte Generalvikar Alfons Hardt im Interview – und forderte damit Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten. „Die Frauen, die die Aktion ins Leben gerufen haben, engagieren sich zum Teil seit Jahrzehnten“, stellte er fest. „Durch sie ist die Kirche in den Gemeinden lebendig. Sie sorgen sich um die Zukunftsfähigkeit ihrer Kirche. Das ist eine Motivation, die ich in hohem Maß wertschätze.“
Gleichzeitig warnte er vor Brüchen zwischen jenen Menschen, denen der Wandel zu langsam geht, und jenen, denen er zu schnell geht. „Der Wunsch nach Veränderung ist legitim. Wir sind mit dem Zukunftsbild für das Erzbistum Paderborn diesbezüglich auf einem guten Weg. Aber jeder nachhaltige Wandel braucht Zeit, weil er von Vielen mitgetragen werden muss. Das gerät mir zu oft in den Hintergrund.“
Dr. Annegret Meyer fand im Interview klare Worte: „Ich schäme mich manchmal fremd dafür, wie schnell wir uns auch als Katholikinnen gegenseitig den Glauben absprechen“, sagte sie. „Mit welcher Heftigkeit die Anliegen und der Streik attackiert werden, obwohl sich hier Frauen aus dem „Inner Circle“ der Kirchengemeinden zusammenschließen. Allerdings zeigt sich für mich angesichts der Diffamierungen und Beleidigungen auf manchmal beschämendem Niveau, dass offensichtlich wunde Punkte berührt werden.“
„Emotionen sind grundsätzlich immer gut, denn wo Emotionen sind, ist Leidenschaft“, fand Mareike Flore. „Trotz aller Emotionalität sollte es jedoch konstruktiv bleiben, denn nur so lassen sich Perspektiven eröffnen und es können gemeinsam Wege zu Lösungen gesucht werden. Letztlich liegt uns allen doch das Gleiche am Herzen! Es ist die Liebe Gottes, die wir spüren und weitergeben wollen.“