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Inspirierende Heilige

Eine Umfrage unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Hochfest Allerheiligen

Welcher oder welche Heilige ist für Sie persönlich am wichtigsten? Diese Frage haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Anlass des bevorstehenden Hochfestes Allerheiligen schon in der vierten Ausgabe des “erzblatts” gestellt. Da die Antworten im Magazin platzbedingt sehr kurz ausfallen mussten, veröffentlichen wir nachfolgend die ausführlicheren Antworten. Außerdem haben wir noch weitere Kolleginnen und Kollegen um Mitwirkung gebeten: Welche Heiligen sind für Sie das größte Vorbild? Welche Heiligenvita beeindruckt sie am meisten? Welche Heilige verehren Sie am meisten?

“Hilf mir, etwas wiederzufinden!“

Wieder mal ist der Schlüssel nicht zu finden, der Einkaufszettel verlegt, eben hatte ich es doch noch in der Hand… wer kennt es nicht? Ständig fehlt etwas. In diesen stressigen Situationen hat mir der heilige Antonius von Padua schon einige Male geholfen. Denn er ist als Heiliger bekannt, der hilft, wenn etwas verloren gegangen ist. Mein Heiliger und Held im Alltag!

Helena Schmidt, Referentin in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Paderborn

Aus der großen Schar der Heiligen fasziniert mich am meisten der hl. Ignatius von Loyola! Warum?

  • Weil er auf seinem langen Weg zu einer intensiven Christusbeziehung und –freundschaft zahlreiche Höhen und Tiefen durch- und erlebte, frei nach dem Motto: “Umwege erhöhen die Ortskenntnis!”
  • Weil seine brennende Liebe zu Christus ausstrahlte und zahlreiche Weggefährten zur Gründung der mich aus verschiedenen Gründen faszinierenden ‚Gesellschaft Jesu‘ führte.
  • Weil er seiner Kirche  in Anlehnung an seinen Namen die bis heute aktuellen und beeindruckenden ‚ignatianischen Exerzitien‘ hinterlassen hat.
  • Weil er mich persönlich, der ich als Spätberufener ebenfalls auf Umwegen zu Christus fand bzw. von Christus gefunden wurde, aufgrund all dieser kurz und knapp angerissenen Facetten im Laufe meines Lebens seit Jahren und auch heute prägt(e) und beflügelt(e)!

Pastor Stefan Tausch, Leiter des Katholischen Forums in Dortmund

Mich beeindruckt besonders Dorothee Wysee, sie ist noch gar nicht heilig gesprochen. Sie war Ehefrau des heiligen Nikolaus von Flüe, der seine Familie verließ, um sein Leben als Einsiedler ganz Gott zu widmen.

In diesem Frühjahr habe ich den Wallfahrtsort von Dorothee und Nikolaus von Flüe besucht. Nikolaus ist der Schweizer Nationalheilige und hat sich sehr für den Frieden in seinem Land eingesetzt. Dorothee ist halb so alt wie ihr Mann und gemeinsam haben sie 10 Kinder. Mit fast 50 Jahren, nach einem erfolgreichen Leben in Beruf, Gesellschaft und Familie ändert sich für Nikolaus alles.

Dorothee liebt ihren Mann, sie spürt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Eine Unruhe treibt ihn, er ist auf der Suche und weiß, dass sich sein Leben ändern muss. Gemeinsam entscheiden die beiden, Nikolaus und Dorothee, dass er sich räumlich von der Familie trennt und in die Einsiedelei geht. Dort lebt er 20 Jahre denkt nach, betet und fastet. Viele Menschen kommen, um sich bei ihm Rat zu holen. (…) Lesen Sie hier mehr

Ursula Altehenger, Gemeindereferentin in der Wallfahrtsseelsorge Werl

Einfach faszinierend, diese Frau! Hildegard von Bingen wird 1098 als zehntes Kind einer adligen Familie geboren. Ab dem fünften Lebensjahr wird sie plötzlich von Visionen heimgesucht, die im Laufe des Lebens (wie sie selbst schreibt) „unwiderstehlich stark“ werden. Im Alter von acht Jahren geben die Eltern sie in ein Kloster, wo sie vierzehnjährig hinter Mauern eingeschlossen wird, um sich in einem von Gebet und harter Askese geprägten Leben zu üben. Aus heutiger Sicht völlig absurd! Egal, jedenfalls übersteht sie es und wird viele Jahre später sogar Äbtissin. Als ihre Visionen dann noch päpstlicherseits als echt (= von Gott kommend) bestätigt werden, beginnt sie, sich in einer von Männern dominierten Welt Respekt zu verschaffen. Trotz vieler Widerstände gelingt es ihr, um 1150 ein eigenes (!) Kloster zu gründen, ein zweites folgt 15 Jahre später. Hildegard ist die erste Nonne, die öffentlich predigt, zur damaligen Zeit ein absolutes No-Go. Sie avanciert zur Universalgelehrten, die als „Meisterin der Theologie“ und „Gelehrte der Naturwissenschaften und der Musik“ ein umfangreiches Werk hinterlässt, das den Menschen mit Gott in Berührung bringen soll… und das sie bis heute populär macht. Bereits zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt, wird sie am 7. Oktober 2012 zu Beginn der Bischofssynode zur Neuevangelisierung als vierte Frau nach Katharina von Siena, Theresa von Avila und Therese von Lisieux zur Kirchenlehrerin erhoben. Was mich daran fasziniert? Einfach gesagt: Die Botschaft, dass Gott es sich nicht nehmen lässt, in bewegten Zeiten neue Wege mit seiner Kirche zu gehen… auch heute!

Florian Jansen, Referent für religiös-theologische Bildung in der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann gab es da einen Heiligen, der mich regelmäßig fasziniert hat, sobald er in den Alltag „hineingeholt“ wurde: der heilige Antonius von Padua. Mein Großvater brachte mir bei, dass man nur lange genug zu ihm beten müsse und das, was verloren gegangen war, tue sich wieder auf. Ich staunte. Und lange Zeit prägte dieses Staunen mein Verständnis von Heiligen.

Heute blicke ich etwas anders auf Heilige. Ich versuche mich ihnen über ihre Lebensgeschichte zu nähern. Das Auf und Ab aller Erfahrungen und Erlebnisse und das Suchen und Ringen mit Gott – das springt mir förmlich entgegen. Kaum eine Heiligen-Biographie ist gradlinig. Das macht sie mir so sympathisch und lebensnah.

Wenn ich konkret werde, dann sind mir die hl. Theresa von Avila und der hl. Bernhard von Clairvaux treue Begleiter, denn ihre Worte, die sie den zu den Menschen ihrer Zeit gesprochen haben, rühren auch bei mir ganz tief etwas an. „Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken: Gott allein genügt.“ Diese Worte der hl. Theresa von Avila klingen oft durch mein Herz. Und vom hl. Bernhard stammt: „Gönne Dich dir selbst! Ich sage nicht: Tu das immer. Aber ich sage: Tu es wieder einmal. Sei wie für alle anderen Menschen auch für dich selbst da.“ Worte, die gut tun und mich immer wieder durch meinen Alltag begleiten.

Ann-Kristin Idzik, Referentin in der Diözesanstelle Berufungspastoral

Christophorus – eine Zukunftsbild-Legende

Legendäre Geschichte: Ein riesiger Soldat sucht den mächtigsten Herrscher, um ihm zu dienen. Er versucht es beim König, er versucht es beim Teufel… Fehlanzeige. Diese devote Haltung, bei den Mächtigen ankommen zu wollen, ist mir suspekt. Mir gefällt aber die Haltung des Suchens, des Ausprobierens und Verwerfens. Christophorus holt sich Rat bei einem weisen Mann, der ihm bestätigt, dass Christus der mächtigste Herrscher sei. Ein wirklich weiser Mann, der Christophorus Bedürfnisse ernst nimmt. Und der Weise geht charismenorientiert zur Sache. Ob Christophorus denn beten könne? Nicht so sein Ding. Ob er denn fasten könne? Auch nicht attraktiv. Aber anpacken, zu Diensten sein, Leute über den Fluss tragen, die das alleine nicht schaffen, das kann er. Und im Dienen begegnet er Christus, nicht als mächtigem Herrscher, sondern als hilfsbedürftigem Kind. Taufe im Fluss – und dann Schluss? Betet und fastet er jetzt? Wohl kaum, aber es ist etwas gewachsen und erblüht, zeichenhaft sein Wanderstab. Eigenverantwortlich zu handeln statt Befehlsempfänger zu sein, das Göttliche in den Menschen zu erkennen, seine Berufung zu finden, Christus mit sich zu tragen, das sind hochaktuelle Ziele, die mich an dieser Legende faszinieren.

Matthias Stumpe, Dekanatsreferent im Dekanat Rietberg-Wiedenbrück

Heilige haben mich schon immer fasziniert, besonders, wenn es um Namensheilige geht. Heilige mit “gebrochenen” Lebensläufen interessieren mich besonders, weil sie zeigen, wie bunt und vielfältig, aber herausfordernd Leben und Glauben sein kann.

Ein Beispiel ist Teresa von Avila. Sie ging ins Kloster, um nicht heiraten zu müssen, sie konnte lesen und schreiben, war streitbar, reformierte den Karmelorden, wollte nicht heilig werden, wurde schon vierzig Jahre nach ihrem Tod heiliggesprochen und die erste Kirchenlehrerin. In ihren vielfältigen Schriften finden sich ihre Erkenntnisse, Einsichten und Ideen. Die folgenden beeindrucken mich: „Wer Gott hat, dem fehlt  nichts. Gott nur genügt. – Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn; wenn Gebet, dann Gebet. – O todo, o nada – entweder alles oder nichts.”

Eine Heilige mit einem guten Blick auf das Leben und den Glauben, eine Heilige, die mir viele Anregungen gibt.

Martina Schneider, Gemeindereferentin im Pastoralverbund Siegen-Süd

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