Eine Antwort darauf hat Prof. Dr. Dr. Alexander Lohner, Theologischer Grundsatzreferent bei Misereor. Ganz klar: Ja. Auch Maximilian Schultes vom Fachbereich Dialogische Pastoral in Kirche und Gesellschaft beim Erzbischöflichen Generalvikariat und Projektkoordinator der „Fairen Gemeinde“ kann dem nur zustimmen. Und er bringt auch direkt einige Zahlen an, die zum Nachdenken anregen.
Nur 6,7 Prozent Marktanteil des Gesamtkaffeekonsums entfielen im Jahr 2019 auf fair gehandelten Kaffee. Im Bananenhandel waren es 20 Prozent. Zwar sehe die Perspektive an und für sich gar nicht so schlecht aus, führt Schultes aus, immerhin habe sich der Umsatz des Handels mit fairen Produkten seit 2010 verdreifacht, dennoch gebe es immer noch viel zu tun.
Werbung im TV
Ein Problem für die verhältnismäßig immer noch geringe Aufmerksamkeit für fair gehandelte Produkte sieht Alexander Lohner in der Werbung. Gerade in den TV-Werbespots, beispielsweise während eines abendlichen Spielfilms, seien faire Produkte immer noch so gut wie gar nicht präsent. Hier gebe es noch sehr viel zu tun, um die Bevölkerung überhaupt erst einmal richtig sensibel für den Konsum von fair gehandelten Produkten zu machen. Auch hier hat Maximilian Schultes einige Zahlen parat. Das Gefälle sei verhältnismäßig groß. Zwar würden rund 66 Prozent von sich sagen, fair gehandelte Produkte zu kennen, aber nur gut 7 Prozent gaben an, regelmäßig auch solche Produkte zu konsumieren.