Online-Diskussion: Wie kann die Erstkommunion in Corona-Zeiten sinnvoll gefeiert werden?
Es klingt nach einem Mammutprogramm: 14 Erstkommunionfeiern an zwei Tagen. Diesen Plan verfolgt derzeit der Pastorale Raum Attendorn, um die verschobenen Feiern nachzuholen. Es sei der Versuch, jedes Kind in den Mittelpunkt zu stellen – in der Kirchengemeinde und Zuhause in der Familie. Das berichtete Andreas Neuser, Pfarrer im Pastoralen Raum Attendorn und Dechant des Dekanats Südsauerland, bei der zweiten Online-Diskussion „Glauben im Dialog“ am Mittwoch. Das Thema: Erstkommunion in Corona-Zeiten – ein Fest mit Hindernissen?!
„Die Kommunionfeiern sind derzeit ein heißes Thema, das landauf, landab diskutiert wird“, sagte Moderatorin Dr. Annegret Meyer, Leiterin der Abteilung „Glauben im Dialog“ des Generalvikariats, zu Beginn der Runde. Gemeinsam mit Neuser diskutierten auf dem Podium Daniel Feldmann, Gemeindereferent im Pastoralen Raum Bad Driburg, Marie-Simone Scholz, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Gütersloh und Klemens Reith, Abteilung „Glauben im Dialog“, Sakramentenpastoral.
Dechant Neuser berichtete von drei Alternativen in seinem Dekanat. Erstens das Programm, das sein Pastoraler Raum Attendorn fährt. An zwei Tagen gehen in 14 Gottesdiensten die Kinder zur Heiligen Kommunion. Sechs Messen werden allein in Attendorn gefeiert. Jede Familie erhalte Plätze in zwei Kirchenbänken. „Dabei ist natürlich die Frage, welche Bilder wir bedienen“, sagte Neuser. „Erstkommunion als großes Familienfest hat hier eine große Wertigkeit, es ist ein sehr emotionales Thema. Gerade für Menschen, die kaum eine Bindung an das Glaubensleben haben. Alles, was da geändert wird, verunsichert die Leute auch.“
Erstkommunion im “normalen” Gottesdienst?
Die zweite Möglichkeit: Die Kinder empfangen die Erste Heilige Kommunion während eines „normalen“ sonntäglichen Gottesdienstes. So laufe es beispielsweise im Pastoralverbund Wendener Land. Als dritte Alternative nennt Neuser, das die Kinder im nächsten Jahr gehen könnten, wenn sich die Lage entspannt hätte. „Das könnte aber praktisch schwierig werden, wenn es dadurch zu viele Kinder auf einmal werden“, sagte der Dechant.
Die Möglichkeit des Verschiebens besteht hingegen im Pastoralen Raum Gütersloh schon, wie Gemeindereferentin Scholz erzählte. Die Kinder, die in diesem Jahr noch nicht gehen, sollten im kommenden Jahr aber nicht mit dem neuen Jahrgang vermischt werden. Außerdem berichtete sie, dass es dort zusätzlich die Möglichkeit zu Open-Air-Feiern der Erstkommunion geben wird. „Das wird dann freier, mit Gesang und mehr Beteiligung“, sagte Scholz. Dafür sei man aber vom Wetter abhängig, im Zweifel müsste man die Heilige Messe mit Regenschirm feiern.