Am Ende dieses Jahres möchte ich Ihnen herzlich Danke sagen. So ziemlich jeder von Ihnen war mit ungeahnten Herausforderungen und Belastungen konfrontiert. Sie mussten Ihre Einrichtungen zeitweise schließen, Sie mussten Ihre alltäglichen Arbeitsabläufe in Windeseile auf digitale Formen der Zusammenarbeit umstellen, Sie mussten Hygienekonzepte erstellen und durchsetzen. Sie haben mit viel Kreativität und Elan alternative Corona-konforme Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten aus der Taufe gehoben. Zuletzt konnte ich das an den vielen Anträgen sehen, die Sie an unseren Fonds „Weihnachten trotz Corona“ gestellt haben.
Ein Zurück zum “Normalbetrieb” gibt es nicht mehr.
Nicht vergessen möchte ich in diesem Zusammenhang die Herausforderungen, denen sich viele von Ihnen im privaten Umfeld gegenübersahen: Da Schulen und Kitas während des Frühjahr-Lockdowns geschlossen waren, haben Sie sich zusätzlich um Ihre Kinder gekümmert, die plötzlich zu Hause waren. Umso größer ist mein Dank für Ihr Engagement in diesen Monaten.
Ich bin mir sicher: Was wir in diesem Jahr gelernt haben, wird nicht in Vergessenheit geraten, sobald die Pandemie vorbei ist. Ebenso wird nicht alles, was wir umgestellt, neu eingeführt und ausprobiert haben, wieder abgeschafft. Wir können nicht mehr zum „Normalbetrieb“ zurückzukehren, wie er vor Corona ausgesehen hat. Der Diözesantag, den viele von Ihnen per Stream verfolgt haben, hat ja deutlich gemacht, dass Corona bestehende Fragen verschärft und sich abzeichnende Trends beschleunigt hat. Die Zukunft wird nun schneller kommen, als wir alle dies erwartet haben. Die Frage, wie die Botschaft des Evangeliums für die Menschen in unseren Breiten „relevant“ bleiben oder es neu werden kann, stellt sich dringlicher als je zuvor.
Wir können den Wandel gestalten.
Ich möchte Ihnen Mut machen für den Weg, der jetzt vor uns liegt. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass wir im Erzbistum Paderborn in der Lage sind, auf unerwartete, ungewohnte Situationen zu reagieren – wir alle gemeinsam. Natürlich hat nicht alles sofort funktioniert und natürlich hat es auch Probleme und Unzufriedenheit gegeben. Aber wir sind dem Wandel, der zwangsläufig auf uns zukommt und in dem wir uns ja auch schon länger befinden, nicht hilflos ausgeliefert. Wir können ihn gestalten. Und vielleicht können wir das nach den Erfahrungen mit der Krise mutiger und entschiedener tun als bisher.
Zunächst aber möchte ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschen – allen Beschränkungen und Unsicherheiten zum Trotz. Gott ist Mensch geworden, dieser Botschaft, die unsere Erlösung bedeutet, dürfen wir vertrauen. Die Botschaft des Engels an die Hirten „Fürchtet Euch nicht“, auch sie soll uns Mut machen.
Ihr
Alfons Hardt
Generalvikar