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Alles ist möglich!

Das jugendspirituelle Zentrum in Lennestadt

Wer junge Menschen mit der Botschaft Christi erreichen will, muss neue Wege gehen. Das Erzbistum Paderborn hat deshalb die ersten jugendspirituellen Zentren ins Leben gerufen. Was steckt hinter diesem Konzept? Ein Besuch bei Alexander Sieler, Leiter des Zentrums in Lennestadt.

Heute wird die Kirche zum Klassenzimmer. Die neun Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Maria Königin in Lennestadt haben es sich auf den Kirchenbänken der schuleigenen Kirche bequem gemacht. Mittendrin: Alexander Sieler, Leiter des neu gegründeten Jugendspirituellen Zentrums Lennestadt. Er unterstützt Religionslehrer Ansgar Kaufmann bei einem Religionsprojektkurs. In den kommenden Wochen wird er mit den Jugendlichen Ideen sammeln, wie man den Kirchenraum umgestalten kann, weg von starren Bänken. Offener, flexibler, jünger soll es in dem Bau werden. Zunächst aber steht die Planung eines Jugendgottesdienst mit Lehrer Kaufmann an. Die Stimmung ist gelöst. Die Ideen sprudeln: „Wir brauchen modernere Musik. Die jetzigen Lieder versteht kein Jugendlicher“, klagt Madeleine. „Wir sollten die Menschen direkt ansprechen und ins Gespräch kommen“, sagt Clara. Sieler spricht mit, ermuntert, liefert Impulse, bietet Unterstützung an.

Das Gemeinschaftsprojekt mit der Schule ist eines der ersten Projekte des Jugendspirituellen Zentrums Lennestadt, Träger ist das Dekanat Südsauerland. Fachlich gehört es zum Dekanat Südsauerland, räumlich angedockt ist es am Gymnasium Maria Königin und beim Jugendhof Palotti, die beide direkt nebeneinander auf einem Berg über dem Lennestädter Ortsteil Altenhundem thronen. Vertreter der beiden Kooperationspartner sitzen auch im Beirat des Zentrums. Das Zentrum allerdings besteht nur aus Alexander Sieler und seinem kleinen Büro: „Wir sind kein Zentrum im räumlichen Sinn. Ich möchte eine Art Wanderprediger für das gesamte südliche Erzbistum sein.“ Die Stelle scheint auf Sieler geradezu zugeschnitten: Der Sauerländer hat Theologie, Musik und Spanisch auf Lehramt studiert und ist seit Jahren in der regionalen Jugendarbeit aktiv und entsprechend vernetzt. Seit April ist er im Amt.

Aber wozu ein jugendspirtuelles Zentrum? Schließlich ist katholische Jugendarbeit nichts Neues – es gibt die Jugendgruppen in den Gemeinden, die verschiedenen Jugendverbände im BDKJ und die Jugendbildungsstätten wie in Lennestadt oder in Hardehausen mit ihren Angeboten. „Das Zentrum ist unabhängig von Pfarreien-Strukturen und als Netzwerk gedacht. Gemeinsam mit Gemeinden und anderen Kooperationspartnern können wir Dinge stemmen, die wir allein nicht schaffen“, erklärt Sieler und hofft auf einen engen Austausch mit den
Mitarbeitern im pastoralen Dienst. Die Bandbreite der Zusammenarbeit reicht von der Vermittlung einer Band für moderne, christliche Musik für den Gottesdienst bis zu gemeinsamen Veranstaltungen. Alles ist möglich. Der 32-Jährige versteht sich als Impulsgeber für eine moderne Jugendarbeit, die ganz im Sinne des Zukunftsbildes steht. „Ich spüre immer, wie sehr Jugendliche eine Sehnsucht nach Liebe und Gemeinschaft haben. Und all das können sie im Glauben finden. Doch die Kirchentüren fühlen sich für Jugendliche oft viel zu schwer an, wir
müssen sie leichter machen“, beschreibt Sieler die Herausforderung. „Das heißt: Wir müssen das Evangelium jugendgemäß verkünden, um die Jugendlichen bei ihren Sehnsüchten und Sorgen abzuholen. Als Zentrum können wir dabei experimentieren und den Glauben in neue Formen gießen.“

Und das hat Sieler auch gleich bei den ersten großen Events des Zentrums getan. Der Eröffnungsgottesdienst in der Kirche Maria Königin wurde gemeinsam mit den Jugendlichen vorbereitet. Die Workshops leiteten Theologie-Studenten aus Siegen, wo Sieler neben seiner Halbtagsstelle als Zentrumsleiter weiter als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Bei einer „Night of Fire“ im August traf er sich mit 50 Jugendlichen zum Lagerfeuer in Schönau-Wenden. Im anschließenden offenen Gottesdienst ging es um Leiderfahrungen und Ängste. „Die Teilnehmer haben sich geöffnet. Viele hatten Tränen in den Augen“, erinnert sich Sieler. An weiteren Ideen fehlt es nicht: eine Nacht der Versöhnung im Dezember, im nächsten Jahr eine Nacht der Lichter, die Einführung eines Instagram-Accounts, ein „Young-Mission-Wochenende“ und eine Kooperation für Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel in einer Burgruine. Motto: Was sind deine persönlichen Ruinen? Sieler hat noch viel vor.

PS: Das Beispiel Lennestadt macht Schule: In Bielefeld gibt es bereits ein weiteres jugendspirituelles Zentrum.

“Ich empfinde den Glauben als unendlichen Mehrwert, die Botschaft der Liebe gibt einem so viel Orientierung im Leben. Mich haben insbesondere meine Auslandsaufenthalte in Kolumbien und Rom geprägt, wo ich Glaubenserfahrung mit Armen und Obdachlosen gesammelt habe. Ein weiteres prägendes Erlebnis war der Weltjugendtag in Köln, wo ich so viel Lebendigkeit, Offenheit und Vielfalt gespürt habe. Das möchte ich über das Zentrum gerne weitergeben.”

Alexander Sieler

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